Wie häufig sind Fehlgeburten in der Schwangerschaft?

Wie viele Frauen davon betroffen sind und was die Wahrscheinlichkeit für einen Spontanabort erhöht.

Frau liegt im Bett

Gemäss Schätzungen erleiden 15 bis 20 Prozent aller Schwangeren zwischen der 5. und 10. Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt.

Das Fehlgeburtsrisiko sinkt mit jeder Woche


Am häufigsten geschieht die Fehlgeburt vor der 6. Schwangerschaftswoche, man spricht dabei von einem Frühestabort. In den meisten Fällen hat die Betroffene die Schwangerschaft noch gar nicht bemerkt und hält den Abgang für eine verspätete oder besonders starke Regelblutung.

Mit fortschreitender Schwangerschaft verringert sich die Wahrscheinlichkeit eines Spontanaborts. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel besteht nur noch wenig Anlass zur Sorge: Das Fehlgeburtsrisiko sinkt nach der 16. Schwangerschaftswoche auf unter 5 Prozent.

Noch beruhigender: Wenn eine Ultraschalluntersuchung im ersten Schwangerschaftsdrittel einen lebenden, gesunden Embryo mit intakter Herzaktion zeigt, ereignet sich im zweiten Schwangerschaftsdrittel nur noch in 2 Prozent aller Fälle eine Fehlgeburt. Dieser Wert ist allerdings abhängig vom Alter der Schwangeren.

Wovon hängt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt ab?


  • Von der Schwangerschaftswoche: Je weiter eine Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto niedriger ist das Fehlgeburtsrisiko.

  • Vom Alter der Schwangeren: Das Fehlgeburtsrisiko nimmt mit fortschreitendem Alter der werdenden Mutter zu. Eine 40-Jährige hat ein doppelt so hohes Fehlgeburtsrisiko wie eine 20-Jährige. Der Grund dafür ist, dass es bei älteren Schwangeren häufiger zu Chromosomenfehlverteilungen kommt.

  • Von der Anzahl vorheriger Fehlgeburten: Nach drei Fehlgeburten beträgt das Risiko 30 Prozent, dass die nächste Schwangerschaft wieder unglücklich endet.

  • Von der Anzahl gesund geborener Kinder: Bei Frauen, die schon gesunde Kinder haben, ist das voraussichtliche Fehlgeburtsrisiko niedriger als bei Frauen, die noch keine Kinder geboren haben.

Erneute Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt


Nach einer Fehlgeburt müssen Sie nicht befürchten, einen weiteren Spontanaborte zu erleben. Nur in seltenen Fällen haben Frauen wiederholte Fehlgeburten, das bedeutet drei oder mehr Spontanaborte hintereinander. Diese Erlebnisse sind belasten und können entmutigen, trotzdem können 60 bis 70 Prozent aller Frauen mit drei Fehlgeburten hintereinander beim darauffolgenden Versuch eine Schwangerschaft austragen.

Eine weitere Fehlgeburt zu vermeiden, ist auch mit Ihrem Verhalten kaum zu beeinflussen. Mit einer Ausnahme: Es ist ratsam, sich nach einer Fehlgeburt eine Ruhepause von mindestens drei Monaten vor einer erneuten Schwangerschaft zu gönnen, da die Gebärmutterschleimhaut etwas Zeit zur Erholung braucht.

Häufige Fragen

Schmerzlose leichte Schmierblutungen in der Frühschwangerschaft sind recht häufig, schätzungsweise bei etwa einem Viertel aller Schwangeren. Oft sind sie ein Zeichen dafür, dass Sie sich etwas mehr schonen sollten. Die meisten Schwangerschaften mit leichten Blutungen laufen danach ungestört weiter.
In der Schwangerschaft ist das Gewebe in der Scheide und am äusseren Muttermund sehr stark durchblutet. Beim Geschlechtsverkehr, aber auch nach einer vaginalen Untersuchung kann es durch die Verletzung feiner Blutgefässe am Muttermund zu kurzfristigen und harmlosen Schmierblutungen kommen.  Zur …

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Letzte Aktualisierung: 25.03.2024, KM