Frühestabort – Die sehr frühe Fehlgeburt
Wie kann es zu einem so frühen Zeitpunkt einer Schwangerschaft zur Fehlgeburt kommen und wie wird sie überhaupt bemerkt?
Als Frühestabort wird eine Fehlgeburt bis zum Ende der 6. Schwangerschaftswoche bezeichnet. In den meisten Fällen wird eine Fehlgeburt zu diesem frühen Zeitpunkt gar nicht bemerkt, denn der Abgang wird nicht als Verlust einer Schwangerschaft wahrgenommen, sondern als verzögerte und eventuell verstärkte Regelblutung.
Wie häufig sind sehr frühen Fehlgeburten?
Drei Viertel aller Fehlgeburten treten im ersten Drittel der Schwangerschaft auf. Davon wiederum 40 bis 70 Prozent zwischen der Befruchtung und der Feststellung der Schwangerschaft. Oft ist es nicht einmal zur Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter gekommen.
Ursachen für eine frühe Fehlgeburt
Ungefähr 70 Prozent der sehr frühen Fehlgeburten geschehen aufgrund genetischer Ursachen. Meist sind es Fehler bei der Chromosomenverteilung während der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Ein Frühestabort ist also gewissermassen eine Massnahme der Natur, um sich schon sehr früh von nicht lebensfähigen Embryos zu trennen.
Da es sich in den meisten Fällen um eine zufällige Fehlverteilung der Chromosomen handelt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich dies bei einer erneuten Schwangerschaft wiederholt gering. Erst nach der dritten nachgewiesenen Fehlgeburt wird empfohlen, genauer zu untersuchen, ob es eine nicht-zufällige Ursache dafür gibt.
Wie bemerke ich einen Frühestabort?
Die vaginale Blutung ist das deutlichste Zeichen einer frühen Fehlgeburt. Möglicherweise ist die Blutung mit Bauchschmerzen und Krämpfen verbunden und etwas stärker und länger andauernd als eine normale Regelblutung.
Dass Frühestaborte so häufig sind, weiss man erst, seitdem es die moderne Reproduktionsmedizin gibt. Bei Frauen, die mithilfe von Hormonen, Insemination oder In-vitro-Fertilisation schwanger werden, ist der Zeitpunkt der Befruchtung bekannt und sie werden in der Frühschwangerschaft sehr genau beobachtet. Durch diese intensive Überwachung konnte die schon lange bestehende Vermutung wissenschaftlich bewiesen werden.