Allergien in der Schwangerschaft

Verschlechtern sich Allergien in der Schwangerschaft? Wie sieht die Behandlung von Ausschlägen und Heuschnupfen aus?

Schwangere mit Pollen
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Mehr als 30 % aller Schwangeren leiden an irgendeiner Allergie. Haut- und Atemwegsallergien können sich in der Schwangerschaft verschlechtern, oft aber bessert sich die Überempfindlichkeit. Vorhersehbar ist dies nicht unbedingt. Bei zweiten oder dritten Schwangerschaften ist aber meist mit ähnlichen Beschwerden zu rechnen wie in der ersten.

Was versteht man unter "Allergie"?


Mit diesem Begriff bezeichnet man eine krankmachende Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf bestimmte Stoffe in der Umwelt (Allergene). Auf jeden weiteren Kontakt mit dem Allergen reagiert der Körper erneut extrem empfindlich. Er ist „sensibilisiert“. Dabei unterscheidet man den „Soforttyp“, bei dem die Reaktion gleich nach dem Kontakt auftritt, und den „Spättyp“, bei dem bis zur Reaktion mehrere Tage vergehen können.

Welche Stoffe lösen Allergien aus?


Die häufigsten Allergene sind Schadstoffe (Autoabgase), Chemikalien (Kosmetika, Pflanzenschutzmittel, Medikamente, Zusatzstoffe in Lebensmitteln), Blütenpollen, Insektengifte, Tierhaut und –haare und Sporen von Schimmelpilzen. Ist man auf einen bestimmten Stoff allergisch, entsteht oft eine sogenannte Kreuzallergie gegen ähnliche Stoffe: Wer auf Latex allergisch reagiert, muss auch bei Bananen, Walnüssen, Pfirsichen und Aprikosen vorsichtig sein. Eine Allergie gegen Gräser zieht oft eine Allergie gegen Getreide und Hülsenfrüchte nach sich.

Wie äussert sich eine Überempfindlichkeitsreaktion?


Allergien zeigen sich hauptsächlich an der Haut mit einem Ausschlag (Nesselsucht), Rötungen, Quaddeln und Pickelchen. Eine chronische Form der Hautallergie zeigt sich im Ekzem und in der Neurodermitis. Am Auge sind die Augenlider geschwollen, entzündet und gerötet. Allergene können aber auch zu Verdauungsproblemen wie Blähungen mit kolikartigen Krämpfen, Durchfall oder Verstopfung und zu Atemwegssymptomen wie Heuschnupfen oder asthmatischen Beschwerden führen. Auch Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sind nicht selten. In schweren Fällen kann es sogar zum anaphylaktischen Schock mit akuter Lebensgefahr kommen.

Die Diagnose einer Allergie stellt der Arzt, die Ärztin durch eine sorgfältige Befragung Ihrer Gewohnheiten und familiären Belastung, durch verschiedene Hauttests und eventuell durch eine Blutuntersuchung.

Kann man Allergien behandeln?


Die beste Behandlung einer Allergie ist die Vorsorge. Der Kontakt mit einem bekannten Allergen sollte vermieden werden. Eine bekannte Massnahme bei Pollenallergie ist, getragene Kleidung vom Tag aus dem Schlafzimmer zu verbannen und vor dem Zubettgehen die Haare zu waschen. 

Eine absolute Kontaktvermeidung ist aber natürlich nicht möglich. Dann helfen im akuten Fall Medikamente zur Linderung der Beschwerden, die auch in der Schwangerschaft eingenommen werden dürfen.

Was versteht man unter "Desensibilisierung"?


Als langfristige Massnahme gibt es die sogenannte Hyposensibilisierung ("Spritzenkur", "SIT"). Dazu wird das Allergen so lange in steigender Dosierung unter die Haut gespritzt, bis keine Symptome mehr auftreten. Eine Hyposensibilisierung (oft falsch Desensibilisierung genannt) sollte möglichst vor und keinesfalls während einer Schwangerschaft begonnen werden. Eine unvorhersehbare Überreaktion ist immer möglich und kann bei Schwangeren weniger gut behandelt werden - Mutter und ungeborenes Kind sind dann gefährdet. Die Hyposensibilisierung kann jedoch in der Schwangerschaft zu Ende geführt werden, wenn sie bis dahin gut vertragen wurde.

Häufige Fragen zum Thema

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Letzte Aktualisierung: 23.01.2023, BH