Nitrat - Welches Gemüse ab welchem Alter?
Wenn Sie sich Zeit nehmen, den Brei für Ihr Baby selbst herzustellen, lernt es bereits früh den Geschmack und die Aromen von frisch zubereitetem Gemüse und Obst kennen. Grundsätzlich sind frisch geerntete Lebensmittel ja alle gesund, beachten Sie aber, dass sich wegen des Nitratgehalts nicht jedes Gemüse für jedes Alter eignet.
Was ist Nitrat?
Nitrat ist ein natürliches Salz der Salpetersäure, welches im Boden vorkommt oder auch durch Düngung zugeführt wird. Für das Pflanzenwachstum ist Nitrat ein wichtiger Nährstoff. Überschüssiges Nitrat wird von den Pflanzen in den Stielen und Blättern gespeichert. Auch die Sonneneinstrahlung und der Zeitpunkt der Ernte beeinflussen den Nitratgehalt von Gemüse.
Wir nehmen Nitrat grösstenteils über pflanzliche Nahrungsmittel und über das Trinkwasser zu uns.
Ist zuviel Nitrat gefährlich?
Nitrat an sich ist nicht gefährlich. Im Körper werden ungefähr 25% des aufgenommenen Nitrats von körpereigenen Bakterien in Nitrit umgewandelt, der Rest wird ausgeschieden.
Bei Säuglingen in den ersten vier Lebensmonaten kann aber ein erhöhter Nitritgehalt den Sauerstofftransport im Blut behindern und so zu einer Zyanose - einer Blauverfärbung von Haut, Schleimhäuten, Lippen und Fingernägeln - führen.
Ausserdem gilt Nitrit als krebserregend. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat deshalb einen Grenzwert von 3.65 mg pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Dennoch ist der gesundheitliche Nutzen des Gemüsekonsums viel grösser als die mit dem Nitrat verbundenen Risiken.
So bereiten Sie nitratarmen Brei selber zu
Sie können die Nitrataufnahme Ihres Babys in jedem Fall durch die Auswahl der Gemüsesorte beeinflussen. Nitrat befindet sich vor allem in Stielen, Blättern und Wurzeln. Aus diesem Grund ist besonders Blattgemüse wie zum Beispiel Spinat, Kohlgemüse sowie Wurzelgemüse wie Randen und Fenchel nitratreich.
Um Ihrem Kind einen Brei mit niedrigem Nitratgehalt zuzubereiten, beachten Sie Folgendes:
Bevorzugen Sie Saison- und Freilandgemüse.
Bioprodukte enthalten weniger Nitrate als konventionell angebaute Produkte.
Lagern Sie das Gemüse vor der Verarbeitung kühl.
Entfernen Sie Stiele und die äussere Randschicht.
Pürieren Sie nur so lange wie nötig.
Lagern Sie frisch zubereiteten Brei nicht länger als 12 Stunden im Kühlschrank.
Wenn Sie Brei einfrieren möchten, sollte er nach der Zubereitung rasch abkühlen.
Bevorzugen Sie grundsätzlich nitratarmes Gemüse und setzen Sie nitratreiches Gemüse für ihr Kleinkind nur sporadisch und zur Abwechslung ein.
Vorsicht!
Bereiten Sie nitratreiche Gemüsesorten wie Spinat, Fenchel oder Randen für Ihren Säugling immer frisch zu und frieren Sie diese nicht ein. Beim Aufwärmen können Bakterien das Nitrat bereits in Nitrit umwandeln. Aus diesem Grund sollten Sie einmal erwärmten Babybrei auch nicht warmhalten oder wieder erwärmen.
Welches Gemüse ab wann?
In der untenstehenden Tabelle sehen Sie, welche Gemüsesorten Sie bedenkenlos für Brei verwenden können und welche Sie Ihrem Baby nur gelegentlich geben sollten. Ein niedriger Nitratgehalt entspricht weniger als 500mg/kg, von einem mittleren Nitratgehalt spricht man bei einem Wert von 500 bis 1000mg/kg und ein hoher Nitratgehalt liegt bei über 1000mg/kg.
Gemüse | Nitratgehalt |
---|---|
Bohnen | niedrig |
Erbsen | niedrig |
Gurke | niedrig |
Kartoffeln | niedrig |
Kürbis | niedrig |
Mais | niedrig |
Peperoni | niedrig |
Rosenkohl | niedrig |
Spargel | niedrig |
Tomate | niedrig |
Aubergine | mittel |
Blumenkohl | mittel |
Brokkoli | mittel |
Karotte | mittel |
Kohlrabi | mittel |
Lauch | mittel |
Pastinaken | mittel |
Sellerie | mittel |
Zucchetti | mittel |
Fenchel | hoch |
Randen | hoch |
Spinat | hoch |