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                              Erstuntersuchungen des Neugeborenen

                              Erstuntersuchung
                              ©
                              GettyImages

                              Nach dem Apgar-Test nach 1, 5 und 10 Minuten wird wenig später eine etwas ausführlichere Untersuchung vorgenommen, um eventuell vorhandene Geburtsverletzungen oder kleinere Auffälligkeiten bzw. angeborene Fehlbildungen festzustellen.

                              Die Liste erscheint zwar recht lang, aber für gewöhnlich nehmen diese Untersuchungen nur kurze Zeit in Anspruch. Dies alles wird untersucht: Augen, Brust, Darmausgang, Fontanellen, Füsse, Geschlechtsteile, Gesichtszüge, Hände, Haut, Hautmale, Hüftgelenke, Körpergewicht und Körperlänge, Körperproportionen, Kopfumfang, Mund, Wirbelsäule.

                              Auch die Reifezeichen sind zu beurteilen: 

                              Untersuchungen am Kopf


                              Gesicht: Grösse, Symmetrie und Gesamterscheinungsbild des Gesichts sind schnell beurteilt. Dabei sollen Erkrankungen erfasst werden, die möglicherweise behandlungsbedürftig sind oder zu einem späteren Zeitpunkt einen chirurgischen Eingriff erfordern, wie zum Beispiel Lippen- und/oder Gaumenspalten.

                              Augen: Liegt vielleicht eine angeborene Augen- oder Liderkrankung vor? Falls Sie die Gabe von Silbernitrattropfen (Credé’sche Prophylaxe) wünschen, sollten Sie dies der Hebamme mitteilen, da es in vielen Kliniken nicht mehr routinemässig durchgeführt wird. Der sogenannte Fundusreflex wird auch geprüft um eine Leukokorie (wörtlich: weisse Pupille) auszuschliessen. Beim Bescheinen des Auges mit einer Taschenlampe soll die Pupille rot aufleuchten. Falls sie eine weissliche Reflexion zeigt, könnte dies eine Hinweise für ein Katarkt sein und benötigt ggf. weitere Abklärungen.

                              Mund: Der Arzt, die Ärztin oder die Hebamme werden die Lippen und die Mundhöhle Ihres Babys auf Fehlbildungen des Gaumens (z.B. Gaumenspalten) und andere Abweichungen vom Normalbild hin untersuchen.

                              Viele Säuglinge bekommen durch das Saugen an der Brust kleine Bläschen (Epsteinsche Perlen) im Mundbereich, die sich aber nach einer Weile wieder zurückbilden und keinen Anlass zur Sorge darstellen.

                              Die Zunge eines Neugeborenen ist meist noch recht kurz und manchmal sieht es sogar so aus, als ob das Zungenbändchen angewachsen ist. Nur selten ist dies aber tatsächlich so und muss eventuell behandelt werden.

                              Kopfumfang: Der Kopf eines Neugeborenen erscheint im Verhältnis zum übrigen Körper sehr gross. Während bei Erwachsenen der Kopf etwa ein Achtel der gesamten Körpergrösse ausmacht, ist es bei Neugeborenen nur ein Viertel. Auch möglicherweise vorhandene Schwellungen und Blutergüsse am Kopf, die durch den Druck bei der Geburt entstehen, werden genau untersucht.

                              Der Arzt, die Ärztin oder die Hebamme misst den Kopfumfang Ihres Babys, der zusammen mit Körpergewicht und -grösse die wichtigsten Messwerte sind, mit denen das Wachstum des Babys beurteilt wird. Statistisch beträgt der Kopfumfang eines am Termin geborenen Kindes ca. 34 cm; aber Werte zwischen 33 und 38 cm sind auch noch normal.

                              Gewicht und Körperlänge


                              Körperlänge: Neugeborene sind im Durchschnitt etwa 51 cm gross. Die Körperlänge kann aber zwischen 46 und 56 cm variieren. Falls die Grösse Ihres Kindes nicht ganz im hier angegebenen Rahmen liegt, muss das nicht auffällig sein. Die Grösse des Neugeborenen hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von den Erbanlagen, dem Geschlecht des Kindes, Ihrer Ernährung bzw. Ihrer Lebensweise während der Schwangerschaft.

                              Körpergewicht: Das Geburtsgewicht eines Babys beträgt im Schnitt etwa 3.400 Gramm, kann aber auch bei Babys, die termingerecht geboren wurden, zwischen 2.500 und 4.500 Gramm schwanken. Liegt das Baby mit seinem Geburtsgewicht ausserhalb dieses Bereichs, sollte eine besondere Überwachung, u.a. auch des Blutzuckers, erfolgen.

                              Hüftgelenke, Reflexe, Geschlechtsorgane und mehr


                              Hüftgelenke: Die Hebamme oder der Arzt, die Ärztin schaut, ob sich die Hüfte in der richtigen Position befindet und sich die Beine normal bewegen lassen. Teilen Sie es Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin in jedem Fall mit, wenn in Ihrer Familie eine Veranlagung für Fehlstellungen der Hüfte (angeborene Hüftgelenksluxation oder -dystrophie) existiert.

                              Geschlechtsorgane: Die äusseren Geschlechtsorgane werden untersucht, z.B. ob die Hoden im Hodensack liegen. Wichtig ist auch, ob Harn ohne Behinderung austreten kann, oder ob es eine extreme Vorhautverengung (Phimose) gibt.

                              Brust: Das Herz wird abgehört.

                              Bauch: Gibt es Hinweise auf einen Leisten- oder Nabelbruch?

                              Darmausgang: Die Hebamme oder der Arzt dreht Ihr Kind auf den Rücken und untersucht, ob der Darmausgang geöffnet ist. In äusserst seltenen Fällen kann es vorkommen, dass er verschlossen ist und operativ eröffnet werden muss.

                              Wirbelsäule: An der Wirbelsäule des Babys wird nachgesehen, ob es Hinweise auf einen offenen Rücken (Spina bifida) oder andere Komplikationen gibt.

                              Neugeborenenreflexe: Das sind Reflexe, die bei der Geburt vorhanden sein sollen und im Verlauf des ersten Lebensjahr in einem bestimmten Zeitrahmen wieder verschwinden sollen. Sie sind wichtige Zeichen einer gesunden Nervensystem. Falls sie zur erwarteten Zeitpunkt nicht vorhanden sind oder auch länger persistieren als erwartet, könnte dies ein Hinweis auf eine neurologische Erkrankung sein.

                              Körperproportionen: Ein Blick auf den gesamten Körper Ihres Babys gibt der Hebamme bzw. dem Arzt, der Ärztin Aufschluss darüber, ob irgendwelche Auffälligkeiten vorliegen. Dazu zählt beispielsweise der Hydrozephalus (Wasserkopf).

                              Die Körperproportionen Ihres Babys werden Ihnen vielleicht etwas seltsam vorkommen, aber das ist normal: Der Kopf erscheint im Vergleich zum Rumpf und den Gliedern recht gross geraten, der Bauch ist dick und rund und die Beine wirken winzig und sehr zierlich.

                              Füsse: Die Hebamme oder der Arzt, die Ärztin wird feststellen, ob Ihr Baby über die richtige Anzahl an Zehen verfügt, ob sie vielleicht zusammengewachsen sind, ob Position und Form der Füsse normal sind oder eventuelle Fehlbildungen, wie z.B. Klumpfüsse vorliegen.

                              Hände: Wie bei den Füssen werden auch an den Händen die Finger gezählt und die Position und Form der Hände angeschaut. Die Fingernägel können sehr lang sein und es kann passieren, dass sich das Kind versehentlich damit kratzt. In den ersten 14 Tagen sollten Sie die Nägel nicht schneiden, denn Neugeborene neigen zu Nagelbettentzündungen, wenn der zu kurz geschnittene Nagel einwächst.

                              Warum ist die Erstuntersuchung so wichtig?


                              Stimmt etwas nicht, will man möglichst schnell reagieren, das heisst das Neugeborene intensivmedizinisch überwachen oder betreuen. Die Messung des pH-Werts im Nabelschnurblut ist dabei ein zusätzliches zuverlässiges Hilfsmittel, um eine Sauerstoffunterversorgung und Stoffwechselprobleme zu erkennen. 

                              Bevor Sie das Spital verlassen bzw.  zwischen dem 3. und 7. Lebenstag wird ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin bei Ihrem Baby eine umfassende körperliche Untersuchung durchführen. Spätestens dann ist sichergestellt, dass Ihr Kind gesund ist und keine Komplikationen zu erwarten sind.

                              Häufige Fragen zum Thema

                              Die Bein- und Fussstellung bei Neugeborenen ist normalerweise ziemlich krumm – das liegt an den engen Platzverhältnissen vor der Geburt. Trotzdem kann der Kinderarzt schon sehr früh erkennen, ob eine Fussfehlbildung oder Fehlstellung vorliegt, die sich nicht von alleine auswächst. 
                              Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist nicht selten bei Neugeborenen - jedes zehnte hat schon bald verklebte Augen. Sollte Ihr Kind in den ersten Lebenstagen eine eitrige Bindehautentzündung bekommen, wird sofort der Erreger bestimmt und dann gezielt mit antibiotischer Augensalbe behandelt. …

                              Newsticker zum Thema

                              kurz&bündig
                              9/4/2023
                              Füsschen eines Neugeborenen mit Einstichstelle von Blutentnahme

                              Schmerzlinderung bei Neugeborenen mit Mozarts Wiegenlied

                              Musik lindert die Schmerzen von Neugeborenen, denen an der Ferse Blut entnommen wird. Dies hat eine Studie eines Teams …
                              Letzte Aktualisierung: 04.11.2019, BH