Anlegen gleich nach der Geburt

Was geschieht, wenn das Baby direkt nach der Geburt auf der Brust der Mutter liegt.

Neugeborenes gleich nach der Geburt an der Brust der Mutter

Neben dem ersten Tropfen Vormilch, die das Baby bekommt, löst es mit dem Saugen auch bei der Mutter einiges aus.

Wenn das Neugeborene direkt nach der Geburt auf die Brust der Mutter gelegt wird, hat es die besten Voraussetzungen, um seinem Instinkt zu folgen und seine Nahrungsquelle, die Brust, zu suchen. Wenn sich das Baby nach der Geburt eine Weile ausgeruht hat, ist es mit dem sogenannten "Breast Crawl" in der Lage, sich mit seinen Füssen zur Brust zu schieben, die Brustwarze zu erfassen und daran zu saugen.

Voraussetzungen dafür sind, dass das Baby direkt nach der Geburt bei seiner Mutter auf der Brust liegt und die beiden sich in einer ruhigen Atmosphäre ausruhen und kennenlernen können. Dies ist auch nach einem Kaiserschnitt möglich.

Mit dem ersten Anlegen und dem Saugen des Babys werden zwei Hormone ausgeschüttet: Prolaktin zur Milchbildung und Oxytocin, welches den Milchspendereflex auslöst, indem die Milchgänge sich zusammenziehen.

Das Hormon Oxytocin wirkt aber nicht nur auf die Milchkanäle. Es bewirkt auch das Zusammenziehen der Gebärmutter und damit das Ausstossen der Plazenta nach der Geburt. Ab dem zweiten Kind haben viele Frauen deshalb während des Stillens in den ersten Tagen schmerzhafte Nachwehen.

Oxytocin wird auch als Kuschelhormon bezeichnet, weil es eine bedeutende Wirkung auf den Gemütszustand hat. Es erzeugt ein Gefühl von Liebe, Entspannung und Zufriedenheit und verstärkt damit die Mutter-Kind-Bindung.

Der Milcheinschuss erfolgt am 2. bis 5. Tag nach der Geburt, davor bekommt das Neugeborene die wichtige Vormilch (Kolostrum). Diese ist sehr reich an Eiweiss, Antikörpern und Vitaminen. Die Vormilch ist für das Neugeborene sehr leicht verdaulich.