Babybrei und Beikost einführen
Beikost - ab wann und was? Selberkochen oder fertige Gläschen kaufen? So klappt es mit der Breieinführung. Und was tun, wenn das Baby den Brei verweigert?
- Ab wann und warum?
- Beikost einführen - So geht's!
- Was tun bei Brei-Verweigerung?
- Das brauchen Sie zum Beikost-Start
- Selbst gemacht oder aus dem Gläschen?
- Was Sie bei der Ernährung ganz allgemein beachten sollten
- Beikost für allergiegefährdete Babys
- Ernährungswissen zur Beikost
- Zwischenmahlzeiten
- Am Familientisch
Ab wann und warum?
Ab einem Alter von ungefähr fünf Monaten zeigen viele Babys Interesse am Essen. Spätestens im Alter von sieben Monaten reichen Muttermilch oder Schoppennahrung nicht mehr aus, um den steigenden Bedarf Ihres Babys an Energie, Eiweiss, Vitaminen und Spurenelementen abzudecken. Zwischen dem 5. und 7. Monat können Sie Ihrem Baby die erste Beikost anbieten. Damit beginnt ein langsamer Übergang von ausschliesslich flüssiger Ernährung mit Milch, hin zu festerem püriertem Essen.
Beikost einführen - So geht's!
Ihrem Baby den Brei schmackhaft zu machen, erfordert mitunter etwas Geduld. Ihr Kind muss erst lernen, was mit einem Löffel im Mund zu tun ist und dass sich das Schlucken von Brei anders anfühlt als das von flüssiger Nahrung.
Beginnen Sie mit kleinen Portionen und legen Sie sich auf ein Lebensmittel fest, damit sich Ihr Baby daran gewöhnen kann. Bieten Sie Ihrem Kind denselben Brei mehrere Tage hintereinander an, bevor Sie das Nahrungsmittel wechseln. So können Sie Unverträglichkeiten oder Allergien am besten erkennen.
Je nach Alter Ihres Babys können Sie die Auswahl der Lebensmittel anpassen, nicht alles ist zu früh schon geeignet.
Mit dem Einführen der Beikost stellt sich die Frage nach der Flüssigkeitszufuhr. Bieten Sie Ihrem Baby zur Breimahlzeit abgekochtes Wasser an, ab ungefähr 6 Monaten können Kinder dieses sogar aus einem kleinen Becher trinken. Da im gekochten Gemüse oder Obst bereits Wasser enthalten ist, brauchen Sie sich nicht zu sorgen, wenn Ihr Kind zum Brei nichts trinken mag. Es erhält ausserdem mit den Still- oder Schoppenmahlzeiten Flüssigkeit.
Der Verband der Mütter- und Väterberaterinnen (SVM) hat zusammen mit den DROPA Drogerien, Impuls Drogerien und Bähler Apotheken einen Ernährungsplan (als pdf herunterladen) erarbeitet. Zusätzliche Infos zum Thema Ernährung finden Sie hier.
Was tun bei Brei-Verweigerung?
Wenn Ihr Kind den Brei verweigert, zwingen Sie es nicht zu essen. Versuchen Sie es aber trotzdem am nächsten Tag wieder mit dem gleichen Brei. Kinder brauchen viel Zeit, um sich an einen neuen Geschmack zu gewöhnen. Merken Sie aber nach einiger Zeit, dass Ihr Kind mit der Konsistenz von Brei Mühe hat, dann versuchen Sie, ihm ein geeignetes Lebensmittel in die Hand zu geben. Wenn es Interesse am Essen hat, wird es dieses in den Mund nehmen. Mit dieser Methode (BWL= baby-led weaning/Baby-gesteuerte Beikosteinführung) soll der Übergang vom Stillen zur festen Nahrung vom Baby selbst gesteuert werden.
Das brauchen Sie zum Beikost-Start
Ohne Löffel geht nichts. Grundsätzlich können Sie Ihr Baby mit einem Teelöffel füttern. Allerdings sind spezielle Baby-Löffel aus Kunststoff angenehmer für das Kind. Diese Löffel sind flexibel, aus weichem Material, schmal und nehmen die Temperatur des Breis nicht an. Sie sind also bestens für den Babymund geeignet. Achten Sie beim Kauf von Kuststofflöffeln darauf, dass sie frei von BPA (Bisphenol A) sind. Löffel mit einem etwas längeren Stiel eignen sich gut, um Breireste auf dem Gläschenboden zu erreichen.
Ein Lätzchen ist unverzichtbar und kann nicht gross genug sein. Ob Sie nun ein waschbares aus Baumwolle oder ein abwischbares aus Kunststoff verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Sobald Ihr Baby beginnt, mit den Händen in den Essprozess einzugreifen, empfiehlt sich ein Lätzchen mit Ärmeln.
Um mit der Beikost zu starten, sollte Ihr Baby mit Unterstützung aufrecht sitzen und den Kopf selber halten können. Dies geht sowohl auf dem Schoss als auch in einem Hochstuhl gut.
Selbst gemacht oder aus dem Gläschen?
Wenn Ihnen die eigenhändige und liebevolle Zubereitung der Beikost wichtig ist, investieren Sie diese Zeit gern. Aber auch mit Fertigbrei ist Ihr Kind bestens mit den nötigen Nährstoffen versorgt.
Fertig-Breie können Ihnen Zeit und Arbeit ersparen. Bei Gläschenkost gibt es gewisse Inhaltsstoffe, die Sie vermeiden sollten, allen voran Zuckerzusätze und Süssungsmittel. Ausserdem wird Ihr Baby länger satt sein, wenn Sie auf nährstoffreiche Gemüsebreie setzen und bei pürierten Menüs darauf achten, dass sie Vollkorngetreide enthalten. Neben den fertigen Gläschen-Breien sind auch viele Milch-Getreide-Breie im Angebot. Diese müssen mit Wasser verrührt werden. Sämtliche Fertig- und Gläschenbreie sind mit Altersempfehlungen versehen, so dass Sie sich in dem riesigen Sortiment gut orientieren können.
Bei selbstgekochtem Brei wissen Sie ganz genau, was drin ist und das Baby kennt von Anfang an den Geschmack von frischem Gemüse. Mischen Sie nach dem Kochen jeweils etwas Öl mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren unter den Brei. Diese Fettsäuren sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns sowie die Reifung der Intelligenz und des Sehvermögens. Rapsöl ist diesbezüglich sehr gut geeignet. Als Faustregel gilt: pro 100 Gramm Gemüse ein Esslöffel Öl.
Selbstgekochte Breie lassen sich sehr gut auf Vorrat kochen und einfrieren. Machen Sie dies zu Beginn in kleinen Protionen, zum Beispiel in einem Eiswürfelbehälter. Auf diese Weise verlieren Sie nicht gleich einen ganzen Becher Brei, wenn das Baby ihn nicht essen mag.
Wenn Sie Gemüse mit erhöhtem Nitratgehalt - zum Beispiel Fenchel, Spinat oder Randen - verwenden, sollten Sie auf das Einfrieren verzichten. Beim Aufwärmen wird das Nitrat in Nitrit umgewandelt und ein zu hoher Nitritwert kann gesundheitsschädigend sein.
Was Sie bei der Ernährung ganz allgemein beachten sollten
Bevorzugen Sie pflanzliche Fette.
Setzen Sie Zucker und Süssigkeiten sehr zurückhaltend ein.
Verzichten Sie im ersten Lebensjahr ganz auf Honig. Das rohe Naturprodukt kann Bakterien enthalten, die bei Babys zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führen können.
Bieten Sie Ihrem Kind jeden Tag frische Früchte und Gemüse an. Damit sorgen Sie für ausreichend Vitamine und unterstützen eine geregelte Verdauung.
Der Eiweissbedarf sollte jeweils zur Hälfte aus tierischen und pflanzlichen Quellen gedeckt werden.
Bereiten Sie Mahlzeiten schonend zu, um möglichst viele Vitamine zu erhalten.
Laut der Eidgenössischen Ernährungskommission sollte Kochsalz in selbst zubereiteten Speisen erst im zweiten Lebensjahr und nur sparsam zugegeben werden. Das verwendete Salz sollte jodiert sein. In vielen Rezepten kann es ganz weggelassen oder durch Kräuter und Gewürze ersetzt werden.
Bieten Sie Ihrem Kind ausreichend Wasser oder ungesüssten Tee an.
Zwingen Sie Ihr Kind nie dazu, die ganze Portion aufzuessen.
Beikost für allergiegefährdete Babys
Besonders wenn in der Familie bereits Überempfindlichkeiten auf gewisse Lebensmittel bekannt sind, ist das Allergierisiko bei Ihrem Kind erhöht. Indem Sie Ihr Baby nach Möglichkeit sechs Monate lang voll stillen und neue Lebensmittel langsam einführen, können Sie versuchen, eine Allergie hinauszuzögern und frühzeitig zu erkennen.
Kuhmilch ist für Kinder in den ersten 12 Monaten nicht geeignet, der hohe Eiweissanteil belastet die noch nicht ausgereiften Nieren des Kindes.
Fühlt sich Ihr Kind nicht wohl oder hat es leichte Verdauungsstörungen, können Sie ihm mit dem passenden Brei etwas Linderung verschaffen.
Ernährungswissen zur Beikost
Rund um das Essen von Babys stellen sich für Eltern viele Fragen. Gibt es zum Beispiel Nahrungsmittel, die es noch nicht essen sollte? Das ist tatsächlich so, Milchprodukte werden beispielsweise vor dem ersten Lebensjahr nicht empfohlen. Auch bei gewissen Gemüsesorten ist Vorsicht geboten, da der darin enthaltene Nitratgehalt für Babys zu hoch ist.
Zwischenmahlzeiten
Klappt es mit der Beikost gut und Sie ersetzen bereits ganze Stillmahlzeiten mit Brei, können Sie Ihrem Kind kleine, feste Zwischenmahlzeiten anbieten. Dafür eignen sich je nach Alter Reiswaffeln, Brot, Cracker oder Knäckebrot. Aber auch Gemüse- oder Früchtesticks sind praktisch, bereits Kleinkinder können daran saugen und lutschen.
Am Familientisch
Der Familientisch ist nicht nur ein Ort zum Essen, es werden auch Erlebnisse des Tages erzählt und Wichtiges besprochen. Schon die ganz Kleinen können aktiv daran teilnehmen, den Eltern und grösseren Geschwistern zuhören, beobachten und nachahmen. Gerade was das Essen betrifft, profitieren Babys stark davon, wenn sie anderen dabei zusehen. Vielleicht möchten sie schon bald auch vom Essen probieren, das auf dem Tisch steht.
Damit das Essen aber zum Vergnügen wird, die Eltern es gerne zubereiten und sich alle satt essen können, sind gewisse Regeln sinnvoll.