Durchfall und Erbrechen bei Babys
Problematisch bei Verdauungsproblemen des Babys ist vor allem der Flüssigkeitsverlust. Was Sie dagegen tun können.
Das Immunsystem und der Verdauungsapparat eines Säuglings sind noch nicht voll entwickelt und müssen sich auf neue Nahrungsmittel, Bakterien und Viren erst einstellen. Darum sind kleinere Verdauungsprobleme nicht selten.
Gestillte Babys sind weniger anfällig für Magen-Darm-Probleme, da sie durch die Antikörper in der Muttermilch besser geschützt sind.
Ursachen für Durchfall und Erbrechen bei Babys
Die Ursachen für Verdauungsstörungen bei Säuglingen können vielfältig sein:
Erkrankungen wie Husten und Erkältungen, Ohrinfektionen
"Reisediarrhöe" durch Stress, deutliche Klimaveränderungen oder Essensumstellungen
Zahndurchbruch
Nahrungsmittelallergien wie die Laktoseintoleranz oder Zöliakie
verdorbene Nahrungsmittel
eine Unverträglichkeit von Medikamenten wie zum Beispiel Antibiotika
Ernährungsfehler wie zu viel Fruchtsaft
Durchfallstühle sind ungeformt oder gar dünnflüssig und riechen schlecht. Es bildet sich ein wässriger Rand in der Windel und manchmal ist der Stuhl sogar grünlich. Grünliche Stühle können aber auch ganz gesunde Babys haben, wenn sie mit hypoallergener Anfangsnahrung gefüttert werden.
Gefährlicher Flüssigkeitsverlust durch Durchfall und Erbrechen
Erbrechen und Durchfall kann für Babys im ersten halben Lebensjahr gefährlich werden, weil sie innerhalb kurzer Zeit Flüssigkeit verlieren und leicht austrocknen.
Bei einmaligem Erbrechen ohne erhöhte Temperatur können Sie erst einmal abwarten und dem Baby etwas Tee geben. Wenn Ihr Kind sich allerdings wiederholt übergibt oder wenn es über einen Zeitraum von sechs Stunden sämtliche Nahrung immer wieder erbricht, sollten Sie sich an die Kinderärztin wenden. Das selbe gilt, wenn zusätzlich Fieber auftritt, das Kind teilnahmslos und lethargisch wirkt, Ohrenschmerzen, eine eingesunkene Fontanelle oder grünlichem, wässrigem Durchfall hat. Ebenso, wenn das Baby mehr als sechs wässrige Durchfälle pro Tag hat, der Stuhl blutig ist oder weitere Familienmitglieder betroffen sind.
Kontrollieren Sie das Gewicht des Kindes, denn Babys dürfen nicht mehr als zehn Prozent davon verlieren.
So behandeln Sie Verdauungsprobleme beim Baby
Achten Sie unbedingt darauf, dass das Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Stillkinder können weiterhin gestillt und sollten so oft wie möglich angelegt werden. Schoppenkinder geben Sie bis am besten nur eine spezielle Elektrolytlösung aus der Apotheke oder
mit Traubenzucker gesüsster Schwarztee mit einer Prise Salz (1/2 TL auf 1/2 l Tee), eventuell mit Orangensaft verfeinert.
die bewährte "Drittellösung", bestehend aus 1/3 stillem Mineralwasser, 1/3 dünner Schwarztee und 1/3 Orangensaft, dazu 1 EL Traubenzucker und eine Prise Salz.
Flössen Sie Ihrem Baby über drei bis vier Stunden alle ein bis zwei Minuten 5 Milliliter dieser ungewohnte Flüssigkeit mit einem Teelöffel ein. Wenn sie dies gut vertragen, können Sie die Mengen vergrössern.
Medikamente sind bei Durchfallkindern nur selten nützlich. Anti-Brechmittel (Antiemetika) sollten bei Kleinkindern grundsätzlich nicht gegeben werden und Antibiotika sind in der Regel sinnlos. Einzig gegen ein fiebersenkendes Arzneimittel ist nichts einzuwenden, zumal die Kinder dann besser trinken und essen.
Ist die erste Durchfall- und Erbrechensphase überstanden, kann Ihr Baby wieder seine normale Nahrung geniessen. Nach Meinung der Fachleute ist das Verdünnen der Milch, das Weglassen von Fett und die weitverbreitete Tee- oder Fastenpause nicht nötig.
Empfehlung der Kinderärzte
Bei Kindern mit mittlerem oder grossem Flüssigkeitsverlust (z. Bsp. bei einer Magen-Darm-Grippe mit Erbrechen und/oder Durchfall) sollte die fehlende Flüssigkeit durch den Mund und nicht als Infusion zugeführt werden. MEHR DAZU
Ist Speien auch Erbrechen?
Häufig erbrechen Babys nach dem Stillen oder Schöppeln geronnene Milch. Das ist in den ersten Monaten normal und kein Grund zur Sorge, wenn Ihr Baby gut gedeiht und an Gewicht zunimmt. Warten Sie ab, bis es aufgestossen hat und legen Sie Ihr Kind dann auf die Seite, am besten mit einer Windelrolle im Rücken.