Schmerzen beim Stillen
Wenn Stillen wehtut: Alles über den Ansaugschmerz, wunde Brustwarzen und wie wichtig Ihr Wohlbefinden beim Stillen ist.
Stillen sollte nicht wehtun. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass es durchaus mit Schmerzen verbunden sein kann. Allerdings hauptsächlich gleich zu Beginn der Stillzeit.
Der Ansaugschmerz am Anfang der Stillzeit
Viele Mütter klagen in den ersten Tagen nach der Geburt über schmerzende Brustwarzen und vor allem einen Ansaugschmerz. Damit ist der Schmerz gemeint, den das Kind durch das starke Saugen auslöst. Nicht wenige Mütter staunen darüber, mit welcher Kraft ein Neugeborenes saugen kann. Allerdings löst dieses starke Saugen den Milchspendereflex aus, die Milch beginnt zu fliessen und der Schmerz lässt nach. In er Regel verschwindet der Ansaugschmerz nach einigen Tagen, weil die Milchproduktion zunimmt und die Milch besser fliesst.
Anhaltende Schmerzen während des Stillens
Tut Ihnen das Stillen dauerhaft weh, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass das Baby nicht richtig angelegt ist. Nimmt das Baby die Brustwarze nämlich nicht weit genug in den Mund, kann es kein Vakuum aufbauen und somit auch nicht richtig gut saugen. Darunter leidet Ihre Brustwarze: Wunde Brustwarzen sind häufig ein Anzeichen dafür, dass das Baby nicht gut angelegt ist.
Versuchen Sie es in diesem Fall mit einer anderen Stillposition und lassen Sie sich von Ihrer Hebamme oder einer Stillberaterin zeigen, wie Sie das Baby optimal anlegen können.
Schmerzen beim Stillen: Folgen für das Baby
Schmerz soll unseren Körper vor Gefahr schützen. Mütter, für die Stillen mit Schmerzen verbunden ist, zögern die Stillmahlzeiten oft unbewusst hinaus. Das Baby wird also seltener und meist auch kürzer angelegt, sodass die Brüste häufig nicht optimal entleert werden. Dadurch wird die Milchproduktion reduziert und das Baby bekommt unter Umständen nicht genügend Muttermilch.
Schmerzen beim Stillen und die Mutter-Kind-Beziehung
Die Angst vor dem Schmerz kann bei der Mutter zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen führen. Diese wiederum stören die Bildung der Hormone, welche beim Stillen ausgeschüttet werden. Die Stillhormone Oxytocin und Prolaktin spielen eine wesentliche Rolle beim Aufbau der Bindung zwischen Mutter und Kind. Sie fördern nämlich den Wunsch, sich einem geliebten Mensch gegenüber selbstlos zu verhalten und vermitteln Glück und Geborgenheit, wenn wir mit ihm zusammen sind.
Eine reduzierte Ausschüttung der Stillhormone kann also dazu führen, dass eine Mutter tatsächlich weniger Glücksgefühle im Kontakt mit dem Kind erlebt.
Unabhängig von den Hormonen spürt auch das Neugeborene die Angst und Anspannung der Mutter beim Stillen. Dies kann sich zum Beispiel durch eine vermehrte Unruhe beim Stillen äussern.
Es ist also sowohl für Sie als auch für das Baby wichtig, dass Sie schmerzfrei und entspannt stillen können. Wenden Sie sich an Ihre Hebamme oder eine Stillberaterin, wenn das Stillen wehtut. Warten Sie damit nicht zu lange, damit es nicht zu einer Brustentzündung kommt oder Sie das Stillen nur noch als belastend empfinden.