Der AFP- und AFP-plus Test (Triple-Test) in der Schwangerschaft

Was diese Tests aussagen und wann sie noch durchgeführt werden.

Blutentnahme bei einer Schwangeren
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Das AFP (Alphafetoprotein) ist ein kindliches Eiweiss, das im Dottersack gebildet wird und im Blut der Mutter gemessen werden kann. Vor über 30 Jahren war das Bestimmten dieses Wertes die erste und einzige vorgeburtliche Screeninguntersuchung.

Diese beiden Tests können in der 15. bis 18. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden und kommen heute meist nur noch zum Tragen, wenn das Zeitfenster für den Ersttrimester-Test (11. bis 14. Schwangerschaftswoche) verpasst wurde.

Was sagt der AFP-Test aus?


Ein erhöhter AFP-Wert kann auf eine Fehlentwicklung des Ungeborenen hindeuten, zum Beispiel einen Neuralrohrdefekt (Spina bifida oder offener Rücken). Aber auch bei Mehrlingsschwangerschaften und nach Blutungen in den vorausgegangenen Wochen kann der AFP-Wert erhöht sein.

Ein erniedrigter AFP-Wert spricht möglicherweise für eine kindliche Chromosomenstörung, zum Beispiel eine Trisomie.

Die Resultate des AFP-Tests sind keine Diagnose, sondern lediglich mögliche Hinweise auf eine Störung. Aus diesem Grund wird Schwangeren mit einem auffälligen Ergebnis zu weitern Untersuchungen geraten.

Eine Ultraschalluntersuchung hochauflösenden Geräten hat den AFP-Test praktisch verdrängt.

Was sagt der AFP-plus Test aus?


Als Ergänzung zum AFP-Test bezieht der AFP-plus Test – auch Triple-Test genannt – das Alter der Schwangeren und zwei mütterliche Hormone, nämlich das Östriol und das freie Beta-hCG, in die Berechnung mit ein. Das Resultat gibt Auskunft über die Wahrscheinlichkeit für die Geburt eines Kindes mit Trisomie 21.

Auch dieser Test kann nicht voraussagen, ob das Kind tatsächlich mit dieser Chromosomenstörung geboren wird, er erlaubt aber eine genauere Risikoabschätzung.

Der AFP-plus-Test ist jedoch weitgehend durch den Ersttrimestertest verdrängt worden, der zusätzlich zu Blutwerten auch noch spezielle Ultraschallbefunde in die Berechnung einfliessen lässt und damit eine aussagekräftigere Risikoberechnung ergibt.  

Häufige Fragen zum Thema

Ein zu hoher AFP-Wert im mütterlichen Blut kann z.B. auf einen Neuralrohrdefekt (v.a. offener Rücken, die „Spina bifida“) hindeuten. Ein zu niedriger AFP-Wert kann ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für ein Down Syndrom beim Kind sein. Der AFP-Wert wird – wie die meisten Laborwerte –mit …
Wissenschaftlich unbestritten ist, dass eine ausreichende Versorgung mit Folsäure in der Frühschwangerschaft beim ungeborenen Kind das Risiko für Neuralrohrdefekte (z.B. offener Rücken) vermindert. Einige Studien deuten auch darauf hin, dass frühe Fehlgeburten, eine Präeklampsie (Gestose) oder …
Letzte Aktualisierung: 01.05.2024, BH/KM