Verstopfte Nase in der Schwangerschaft
Mit Viren oder Bakterien hat dieser "Schnupfen" nichts zu tun - die Nasenschleimhaut reagiert auf Schwangerschaftshormone!
Sie haben eine verstopfte Nase, aber keine Erkältung oder Allergie - das ist in der Schwangerschaft für viele Frauen eine lästige Begleiterscheinung. Schätzungsweise ein Drittel aller Schwangeren leidet unter einer erschwerten Nasenatmung, vor allem Raucherinnen und Frauen mit einer Milbenallergie. In der Fachsprache nennt man das Schwangerschafts-Rhinitis oder Rhinopathia gravidarum. Nach der Geburt sind die Symptome dieses "Schwangerschaftschnupfens" dann wie weggeblasen!
Warum ist die Nasenschleimhaut angeschwollen?
Die Hormone sind verändert, dadurch nimmt die zirkulierende Blutmenge zu und alle Schleimhäute des Körpers schwellen an. Viele Schwangere wirken deshalb, vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel, ständig verschnupft. Weil die Nasenatmung behindert ist, wird durch den Mund geatmet, was wiederum die Schleimhäute austrocknet und zu Borken und zähem Schleim in der Nase und den Nasennebenhöhlen führt. So entsteht auch häufig eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Eine verstopfte Nase und geschwollene Nebenhöhlen können so eine direkte Ursache für Kopfschmerzen sein. Auch Schlaflosigkeit und Schnarchen ergibt sich häufig daraus.
Was macht die Nase wieder frei?
Ist die Nase ständig verstopft, kann es helfen, mit etwas höher gebettetem Kopf zu schlafen. Nasentropfen oder -Spülungen mit physiologischer (0,9%iger) Kochsalz- oder Meersalzlösung können Erleichterung bringen. Bei Krustenbildung und leichtem Nasenbluten haben sich Dexpanthenol-haltige Nasensprays oder Salbe bewährt. Aber auch schon mit Vaseline oder einer einfachen Hautpflegecreme schützen Sie Ihre Nasenschleimhäute vor Austrocknen und Wundsein. Elastische Pflaster oder Nasenclips/Nasenklemmen erleichtern die Nasenatmung und verhindern das Schnarchen - vor allem nachts. Und nicht zuletzt: Trinken Sie soviel wie möglich!
Die üblichen Nasensprays, die zu einer Verengung der Blutgefäss in der Nasenschleimhaut führen, sind kurzfristig (für wenige Tage) angewandt in der Schwangerschaft nicht schädlich. Das Problem entsteht bei längerer Anwendung, weil sie zu einer Gewöhnung führen und dadurch ihre Wirksamkeit bald verlieren. Es entsteht ein Teufelskreis mit immer höherer Dosierung und trotzdem stärker verstopfter Nase. Cortisonhaltige Nasensprays sind sinnvoll, wenn Anhalt dafür besteht, dass auch eine allergische Beteiligung an der Rhinitis besteht. Der abschwellende Effekt tritt aber erst nach einigen Tagen ein.
Häufige Begleiterscheinung: Nasenbluten
Werden die Blutgefässe so stark belastet, können kleine Gefässe leicht platzen und bluten. Nasenbluten ist deshalb eine der häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden.