Durchfall in der Schwangerschaft
Nicht sehr häufig bei Schwangeren - aber sehr lästig und im Extremfall gefährlich. Und möglicherweise ein Zeichen für den Geburtsbeginn.
Von Durchfall (Diarrhoe) spricht man erst, wenn der Darm mehr als dreimal pro Tag und dünnflüssiger als normalerweise entleert werden muss. Dadurch verliert der Körper Flüssigkeit und Mineralsalze. Manchmal ist Durchfall mit Übelkeit, Erbrechen und Darmkrämpfen verbunden.
Warum Durchfall?
Durchfall gehört eigentlich nicht zu den typischen Schwangerschaftsbeschwerden und ist in der Schwangerschaft eher selten. Die Schwangerschaftshormone bewirken eher das Gegenteil, nämlich Verstopfung.
Ursachen gibt es viele. Meistens steckt Aufregung oder Stress dahinter. Aber auch harmlose Viren oder Bakterien sind häufig der Auslöser für eine kurze Durchfallepisode (Magen-Darm-Grippe). Es kann aber auch ein schwerwiegenderer Grund, z.B. eine Salmonelleninfektion, eine Nahrungsmittelallergie oder verdorbenes Essen dahinterstecken. Deshalb ist eine Abklärung der Ursache bei länger dauerndem oder fieberhaftem Durchfall sehr wichtig.
Übrigens: In den letzten Schwangerschaftswochen kann Durchfall eines der ersten Anzeichen für den unmittelbar bevorstehenden Wehenbeginn sein!
Wichtig für Schwangere: Auf genügend Flüssigkeit achten
Solange kein Fieber besteht, sie keine Schmerzen bei der Darmentleerung haben, der Durchfall nicht blutig ist oder Sie zu viel Flüssigkeit verlieren, gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Kurzfristig brauchen Sie sich um Ihr Baby keine Sorgen machen: Es wird immer noch gut genug ernährt. Wichtig ist allerdings, dass Sie nicht zu viel Flüssigkeit verlieren. Dabei kommt es nicht nur zu Kreislaufstörungen, es gehen gleichzeitig auch wichtige Mineralstoffe verloren.
Die richtige Ernährung bei Durchfall
Am ersten Tag sollten Sie nur viel trinken, z.B. Kakao mit Wasser oder Kräutertees. Schwarztee und Cola sind in der Schwangerschaft in grösseren Mengen nicht empfehlenswert.
Am zweiten Tag kommen einige Scheiben trockener Zwieback und einige Salzstangen dazu, evtl. etwas warme Bouillon.
Ab dem dritten Tag ist erlaubt: Bananenbrei, geraspelte Äpfel (leicht braun werden lassen), Magerquark, Naturjoghurt, getrocknete Heidelbeeren, Zartbitterschokolade (ein paar Stücke nur, damit die Laune wieder steigt)
Vermeiden Sie eiweissreiche, fetthaltige, sehr süsse oder saure und generell schwer verdauliche Nahrung.
Beim Reizdarm raten Experten, die Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Bei Durchfällen helfe es häufig, weniger Fette und Milchprodukte zu essen.
Medikamente für schwere Fälle
Auch für Schwangere erlaubt: Kohle- und spezielle Hefetabletten (z.B. Carbolevure®) sowie Regulatoren der Darmflora (z.B. Bioflorin®, Perenterol® und Florosan®)
Und wenn das nicht hilft, darf der Wirkstoff Loperamid (z.B. Imodium®) auch in der Schwangerschaft eingenommen werden.