Pumpen oder nicht, das ist die Frage
Gastkommentar von Christina Hurst-Prager, Stillberaterin LLL (La Leche League), Präsidentin LLLCH
Pumpen oder nicht, das ist die Frage
Pumpen sind sehr hilfreich, wenn eine Mutter und ihr Baby oder gestilltes Kleinkind getrennt sein müssen, aus was für Gründen auch immer, und die Mutter nach der Trennung weiter stillen möchte.
Immer wieder werden besonders Mütter von Neugeborenen dazu angehalten eine elektrische Pumpe einzusetzen, um ihre Milchproduktion in Gang zu bringen oder zu erhöhen, auch wenn sie mit ihrem Kind zusammen sind.
Das kann in seltenen Fällen ganz kurze Zeit hilfreich sein. Die meisten Mütter empfinden es aber als unangenehm und stressig. Die Milchproduktion wird effektiver und effizienter in Gang gesetzt oder gesteigert, wenn das Baby selbst an der Brust trinkt.
Stillen ist ein physiologischer, emotionaler und hormoneller Vorgang; alle drei Komponenten sind eng miteinander verbunden. Fühlt sich eine Mutter angespannt oder unsicher, werden Stresshormone ausgeschüttet. Diese Hormone verhindern oder zumindest vermindern die Wirkung der Stillhormone Oxytocin und Prolaktin, was mit unserer menschlichen Entwicklungsgeschichte zu tun hat.
Aus diesem Grund ist das Pumpen zur Milchförderung meist kontraproduktiv. Wenn die Liebe zum Baby fliessen darf, dann fliesst auch die Milch viel leichter. Die Erfahrung hat gezeigt, dass folgende Massnahmen die Milchproduktion besser anregen:
Häufiges Stillen
Körperkontakt und noch besser Haut-zu-Haut-Kontakt
Entspannte Atmosphäre, ausreichende Ruhe
Das Selbstvertrauen der Mutter stärken
Gute und bequeme Stillposition; sehr zu empfehlen ist die zurückgelehnte Stillposition, besonders um wunde Brustwarzen zu vermeiden
Geniessen dieser speziellen Zeit und Verbindung