Neue Lust und neue Stellungen in der Schwangerschaft
Schwanger - und keine Lust mehr auf Sex? Das ist normal. Und kann sich ganz schnell wieder ändern!
Der grösseren Lust geht bei vielen Früh-Schwangeren eine Durststrecke voraus, in der die Libido auf der Strecke bleibt. Verständlich, weil doch vor allem eine unsägliche Müdigkeit und oft auch Übelkeit die ersten Monate überschatten.
Die Lust kommt zurück
Gar nicht so wenige Frauen sind aber überrascht, wenn sie nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel unvermindert wieder und sogar gesteigerte Lust auf Sex haben. Viele Frauen erleben in der Schwangerschaft so viel leichter und schneller einen Orgasmus, dass der Mann unter Umständen gar nicht mitkommt.
Der Grund dafür ist, dass Klitoris und Vagina jetzt stärker durchblutet sind. Dadurch ist der weibliche Schwellkörper praller, grösser und empfindlicher. Die Scheide fühlt sich wärmer an und ist sensibler für Berührung. Auch die Brust ist jetzt viel empfindlicher. Gerade im zweiten Drittel der Schwangerschaft, wenn das Bäuchlein noch handlich klein ist und es einem so richtig gut geht, können die Schwangerschaftshormone sexuell sehr stimulierend wirken. Das sollte man ausnutzen, denn in den letzten Wochen der Schwangerschaft wird Sex sehr viel beschwerlicher. Und nach der Schwangerschaft gibt es ohnehin erst einmal nicht mehr so viel Gelegenheit.
Typisch für die Zeit der Schwangerschaft ist aber auch ein grosses Anlehnungsbedürfnis, das Frauen jetzt verstärkt verspüren. Befriedigend ist deshalb nicht nur schneller Sex, sondern körperliche Liebe mit viel Zärtlichkeit. Berührungen von Hand und Mund können für werdende Mütter sogar lustvoller sein als der reine Geschlechtsverkehr.
Stellungen mit Babybauch
Trotz aller bekannten Alternativen ist die Missionarsstellung auch bei werdenden Eltern immer noch die beliebteste. In den ersten etwa 20 Wochen der Schwangerschaft ist das durchaus in Ordnung – wenn die Frau es mag, denn jedes schwere Gewicht auf dem Busen kann sehr unangenehm sein. Wächst dann der Bauch, kann der Druck von oben durch die Missionarsstellung sogar zu Panikgefühlen führen. Seien Sie aber unbesorgt: Das Ungeborene spürt nichts von der Last, es liegt gut geborgen im Fruchtwasser. Der zunehmende Bauch steht Ihnen aber irgendwann im Weg und andere Stellungen sind dann angenehmer:
Löffelchen: Bei dieser seitlichen Stellung kehrt die Frau dem Mann den Rücken zu und schmiegt sich gegen seinen Bauch, so dass er von hinten in sie eindringen kann - weniger tief als bei anderen Stellungen. Es entsteht kein Druck auf ihren Rücken und Unterleib. Sie kann sich frei bewegen und sich die Position suchen, in der sie sich am wohlsten fühlt.
Vierfüssler oder Hündchenstellung: Die Frau hockt und stützt sich nach vorne mit ihren Händen oder Unterarmen ab. Das Gewicht des Babys hängt im Unterleib, der Rücken wird entlastet. Der Druck auf die Gebärmutter nimmt ab.
Kranichposition: Sie liegt mit angezogenen Beinen auf dem Rücken, er seitlich. Er wendet sich ihr zu, sein Unterleib liegt zwischen ihren angewinkelten Ober- und Unterschenkel. Diese Position ist sehr innig, kann aber durch die Rückenlage schon mal Schwindel auslösen. Mit zusätzlichen Kissen unter Kopf und Schultern kann es bequemer sein.
Bettrand: Der Bauch ist kein Hindernis mehr, wenn die Frau mit angewinkelten Beinen am seitlichen oder unteren Bettrand liegt und Becken und Füsse an der Matratzenkante Halt finden. Der Mann kann vor ihr knien oder stehen.
Reitstellung: Die Frau sitzt oder liegt oben, der Mann liegt unter ihr auf dem Rücken oder sitzt auf einem Stuhl. So lastet kein Gewicht auf der Gebärmutter. Die Schwangere kann Tiefe und Wucht der Penetration kontrollieren.
Wenn der Höhepunkt intensiv ist, spüren werdende Mütter die orgastischen Wellen überall im Bauch, auch an der Gebärmutter. Seien Sie aber unbesorgt: Die Muskelkontraktionen beim Orgasmus haben mit Wehen nichts zu tun und lösen bei einer intakten, gesunden Schwangerschaft mit Sicherheit keine Fehl- oder Frühgeburt aus.