Keine vorzeitigen Wehen durch Sex
Aus der Forschung
Sex während der Schwangerschaft löst normalerweise keine vorzeitigen Wehen aus. Das bestätigen die Resultate einer kleinen Studie, die ein amerikanischer Mediziner im Fachblatt Obstetrics & Gynecology vorstellt. Jene Teilnehmerinnen, die in den letzten Schwangerschaftswochen Geschlechtsverkehr hatten, bekamen ihre Kinder sogar etwas später.
Jonathan Schaffir von der Ohio State University in Columbus analysierte Daten von 93 Frauen mit einem problemlosen Schwangerschaftsverlauf. Von diesen gaben 47 an, in den letzten drei Schwangerschaftswochen Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Ihren Nachwuchs brachten sie nach durchschnittlich 39,9 Wochen zur Welt – verglichen mit 39,3 Wochen bei den enthaltsamen Teilnehmerinnen.
Wöchentlich durchgeführte Untersuchungen hätten zudem keinen Zusammenhang zwischen dem Zustand des Muttermundes und der Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs ergeben, berichtet Schaffer. Nach Ansicht des Gynäkologen hat Sex keinerlei Einfluss auf die Schwangerschaftsdauer.
Die Ursache für den statistisch signifikanten Unterschied von 0,6 Wochen vermutet Schaffir vielmehr darin, dass sich Frauen mit einem reibungslosen Schwangerschaftsverlauf besonders wohl fühlten und eher Lust auf Sex hätten. Schmerzen oder Druckgefühle in den Wochen vor dem errechneten Geburtstermin dürften dagegen vor Sex zurückschrecken lassen.
Aus der Forschung: J. Schaffir et al.: Obstetrics & Gynecology, Vol. 107, S. 1310-14, 2006