Ringelröteln in der Schwangerschaft

Welche Gefahr für das Ungeborene bei dieser Infektion besteht und wie Sie bei einer möglichen Ansteckung richtig reagieren.

Schwangerschaftsbauch mit Nuggikette
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Das Parvovirus B19, der Erreger der Ringelröteln (Erythema infectiosum), ist höchst ansteckend und befällt vorwiegend Kinder zwischen 6 und 15 Jahren. 

Übertragung von Ringelröteln


Eine Ansteckung mit Ringelröteln ist über Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten oder Niesen möglich. Gelangen die Tröpfchen auf Gegenstände, können sie aber auch so, durch eine sogenannte Schmierinfektion, übertragen werden. 

Die Inkubationszeit ist die Zeit, die vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergeht. Bei Ringelröteln beträgt sie zwischen 6 und 14 Tage. Infizierte Kinder sind aber bereits während einer Woche vor dem Beginn des Ausschlags ansteckend. Sobald dieser jedoch aufgetreten ist, besteht kaum mehr Ansteckungsgefahr. 

Symptome von Ringelröteln 


Ringelröteln bleiben häufig symptomlos, eventuell mit leichten Grippesymptomen. Nur bei 15 bis 20 Prozent der Infizierten kommt es zum typischen grossflächigen, rötelnähnlichen und schmetterlingsförmigen Ausschlag auf den Wangen und am restlichen Körper. Er ist girlandenförmig und in der Mitte heller, daher der Name Ringelröteln. Der Krankheitsverlauf ist meist harmlos.

Die Krankheit wird oft erst bemerkt, wenn die ansteckende Phase bereits vorbei ist und hinterlässt eine lebenslange Immunität. Die meisten Erwachsenen, geschätzt werden 60 Prozent, sind deshalb immun.

Komplikationen von Ringelröteln beim Ungeborenen


Falls keine Immunität besteht, kann eine Ringelrötelninfektion während der Schwangerschaft – vor allem zwischen der 10. und 20. Schwangerschaftswoche – das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Die Fehlgeburt wird in der Regel durch einen sogenannten Hydrops fetalis ausgelöst. Dabei vermehrt sich das Parvovirus B19 in den Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen und hemmt so die Erythrozyten-Bildung beim ungeborenen Kind. Durch die daraus resultierende Blutarmut kommt es zu einer teilweise massiven Flüssigkeitsansammlung in der Haut (Hydrops fetalis) und einer Herzmuskelentzündung des Ungeborenen.

Ringelröteln-Kontakt in der Schwangerschaft


Falls Sie mit einer infizierten Person Kontakt hatten, sollten Sie sofort Ihren Gynäkologen informieren. Im Falle einer möglichen Infektion werden Bluttests durchgeführt, um Ihren Immunstatus zu bestimmen. Wenn frische Antikörper in Ihrem Blut gefunden werden, muss Ihr Baby durch engmaschige Ultraschalluntersuchungen überwacht werden. Die Blutarmut, die zum Hydrops fetalis führt, dank dieser intensiven Kontrollen erkannt und bereits vor der Geburt erfolgreich mit einer oder mehrerer Bluttransfusionen über die Nabelschnur behandelt werden.

Das Parvovirus B19 kann im Fruchtwasser direkt nachgewiesen werden. Alternativ können auch die Antikörper des Virus im Nabelschnurblut bestimmt werden.

Wird eine Ringelrötelninfektion der Mutter rechtzeitig erkannt, besteht in den meisten Fällen für das Kind keine Gefahr. Vor allem dann, wenn es gar nicht erst zum Hydrops fetalis gekommen ist.

Gegen Ringelröteln existiert bisher keinen Impfstoff.

Häufige Fragen zum Thema

Da Sie in Ihrer Schwangerschaft schon so weit fortgeschritten sind, ist die Gefahr für Ihr Ungeborenes nur noch klein, durch eine vorgeburtliche Ringelröteln-Infektion mit dem Parvovirus B19 geschädigt zu werden. Dennoch: Halten Sie sich vorsichtshalber von erkrankten Kindern fern. Wenn Sie …
Letzte Aktualisierung: 23.09.2024, BH/JZ