Kann man schon in der Schwangerschaft die Vaterschaft feststellen? Und wenn ja, ab wann?
Die Vaterschaft kann eindeutig schon sehr früh in der Schwangerschaft durch eine Chorionzotten-Untersuchung (Chorionbiopsie) festgestellt werden. Dabei werden dem Mutterkuchen winzige Gewebeproben entnommen und auf Übereinstimmungen mit dem Erbgut des potentiellen Vaters untersucht. Von diesem muss zum Vergleich genetisches Material (DNA) zur Verfügung stehen – aber einzelne Haare oder eine benutzte Zahnbürste würden schon ausreichen.
Diese Methode ist aber sehr aufwändig, teuer und für die Schwangerschaft nicht ungefährlich, weil durch den Eingriff eine Fehlgeburt ausgelöst werden kann. Deshalb wird sie meist nur nach Vergewaltigungen oder wenn aus anderen Gründen ohnehin eine Pränataldiagnostik erfolgt, eingesetzt.
Wenn die Schwangerschaft auch unabhängig von der Vaterschaft ausgetragen werden soll, ist eine Bestimmung nach der Geburt anhand von Blutproben sinnvoller. Dabei werden Merkmale untersucht, die auf den roten und in den weissen Blutkörperchen und in der Blutflüssigkeit enthalten sind. Erste Hinweise kann bereits ein Vergleich der Blutgruppen von Mutter, Kind und möglichem Vater ergeben. Ist das Ergebnis nicht eindeutig, wird mit aufwändigeren Methoden weiter untersucht.