Louwen-Diät: Leichtere Geburt durch diese Ernährungsform?

Funktioniert das wirklich? Kann mit einer kohlenhydratarmen Ernährung die Geburt erleichtert werden?

Schwangere isst am Fenster und schaut in die Ferne
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Der Name kann ein wenig irreführend sein, denn es handelt sich nicht um eine Diät, bei der das Körpergewicht reduziert werden soll. Vielmehr ist es eine Ernährungsform, die eine schnellere und leichtere Geburt ermöglichen soll.

Was ist die Louwen-Diät?


In den letzten sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sollen Schwangere sich so ernähren, dass der Blutzucker konstant bleibt. Erreichen können sie dies, indem sie möglichst wenig Zucker und Kohlenhydrate zu sich nehmen, denn diese lassen den Blutzucker sehr schnell ansteigen und rasch wieder sinken.

Diese Ernährungsform wurde durch Professor Frank Louwen, Leitender Arzt der Geburtshilfe am Universitätsklinikum Frankfurt, bekannt. Möglicherweise kennen Sie sie auch unter dem Namen Glyx-Diät. Im Bereich der Geburtshilfe ist diese Ernährung noch kaum wissenschaftlich belegt.

Was die Louwen-Diät bewirken soll


Ab der 35. Schwangerschaftswoche werden zur Geburtsvorbereitung vermehrt die Gewebshormone Prostaglandine gebildet. Diese lassen den Gebärmutterhals weicher werden, den Muttermund reifen und spielen darum auch beim Auslösen der Wehen eine grosse Rolle.

Prostaglandine können allerdings nur wirken, wenn sie an die passenden Rezeptoren andocken können. Leider werden dieselben Rezeptoren auch vom Hormon Insulin benutzt, das vor allem nach blutzuckersteigernden Mahlzeiten produziert wird, um den Zucker in die Zellen zu schleusen. Wenn also zu wenige Rezeptoren für die Prostaglandine zur Verfügung stehen, können sie sich nicht positiv auf den Geburtsverlauf auswirken.

Mit einer kohlenhydratarmen Ernährung wird weniger Insulin ausgeschüttet, welches wiederum weniger Rezeptoren blockiert. Diese können dann von den Prostaglandinen genutzt werden und den Gebärmutterhals verkürzen und den Muttermund weich machen. Setzen die Wehen schliesslich ein, ist es durch den gut vorbereiteten Muttermund möglich, dass die Geburt schneller und leichter verläuft.

Prostaglandine werden übrigens häufig bei der Geburtseinleitung mit einem Vaginalgel verabreicht, damit sie an Ort und Stelle wirken können.

Vorsicht!

Wenn Sie an einem Typ 1-Diabetes leiden, eigenet sich die Louwen-Diät nicht. Auch wenn Sie eine anderer Stoffwechselkrankheit haben, sollten Sie zwingend mit Ihrem behandelnden Arzt sprechen, bevor Sie die Ernährung umstellen.

Welche Nahrungsmittel für die Louwen-Diät ideal sind


Es eignen sich alle Nahrungsmittel mit einem tiefen glykämischen Index. Da sind Lebensmittel mit einem niedrigen Kohlehydrat- und Zuckeranteil. Sie machen länger satt und der Blutzucker bleibt konstant. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Linsen

  • Wildreis

  • Haferflocken

  • Vollkornbrot oder -pasta

  • Nüsse

  • Samen

  • Milchprodukte

  • Fleisch

  • Eier

Ungeeignet, weil sie den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen, sind zum Beispiel Produkte aus Weizenmehl, Kartoffeln, Reis, Mais, Süssigkeiten, Bananen oder Melonen.

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