Allergie-Vorbeugung schon in der Schwangerschaft
Wie Sie versuchen können, eine mögliche Allergie Ihres Kindes bereits in der Schwangerschaft zu verhindern.
Ist ein Elternteil Allergiker, besteht für das Kind ein Risiko von 30 Prozent, ebenfalls an einer Allergie zu erkranken. Bei zwei allergischen Elternteilen steigt die Wahrscheinlichkeit auf 60 Prozent. Ob eine Allergie dann tatsächlich ausbricht, ist von verschiedenen, meist äussere Einflüssen abhängig.
Was ist eine Allergie?
Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf bestimmte Stoffe. Diese eigentlich harmlosen Stoffe werden Allergene genannt und bei den meisten handelt es sich um ein Eiweiss oder eine Eiweissverbindung. Kommt nun ein Mensch mit einer Überempfindlichkeit in Kontakt mit einem Allergen, reagiert sein Körper mit verschiedenen Symptomen darauf.
Rauchen schadet dem Ungeborenen
Tabakrauch erhöht das Allergierisiko enorm. Babys von rauchenden Müttern weisen nach der Geburt einen höheren IgE-Spiegel auf. IgE ist ein Antikörper, der vom Immunsystem bei einer Allergie gebildet wird. Und dazu gehört auch das Passivrauchen.
Probiotika und Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft
Probiotika sind Produkte, die lebende Mikroorganismen enthalten. Die bekanntesten dafür verwendeten Mikroorganismen sind Milchsäurebakterien und Hefe. Studien haben belegt, dass ein bestimmtes Milchsäurebakterium (Lactobacillus GG), welches natürlicherweise im Darm vorkommt, während des letzten Schwangerschaftsdrittels und in der Stillzeit das Auftreten eines atopischen Ekzems (Neurodermitis) bis vier Jahre nach der Geburt verhindern kann.
Bei Kindern von Frauen, die während der Schwangerschaft mindestens zwei bis drei Mal pro Woche Omega-3-Fettsäuren zu sich nahmen, wurden bis zu einem Drittel weniger allergische Reaktionen festgestellt als in einer anderen Gruppe von Frauen, welche die Omega-3-Fettsäuren nicht eingenommen hat. Zu den wichtigsten Omega-3-Quellen zählen Lachs, Hering, Makrele, Sardellen, Leinsamen, Walnüsse, Hanf, Raps- und Leinöl.
Verzicht auf bekannte allergieauslösende Lebensmittel?
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist in der Schwangerschaft grundsätzlich wichtig. Wenn die Mutter nicht unter einer Allergie leidet, braucht sie nicht auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten. Früher galten strenge Einschränkungen bezüglich bekannten Allergie-auslösenden Lebensmitteln wie Eiern, Kuhmilch und Milchprodukten, Weizen und Nüsse, Hühnereiweiss, Soja, Zitrusfrüchte, Erdbeeren, Rüebli, Sellerie und Fisch.
Heute sind sich Fachpersonen einig, dass Schwangere keine allergenarme Ernährung brauchen. Im Gegenteil: Es soll einen möglichst frühen Kontakt mit den verschiedensten Lebensmitteln geben, um Allergien zu verhindern. Ob schon im Mutterleib, später in der Muttermilch oder in der Beikost – die Zufuhr kleiner Mengen führt dazu, dass sich der Körper an diese Nahrungsmittel gewöhnt und sie toleriert.
Die einzige Ausnahme: Wenn die Schwangere selbst, der werdende Vater oder sogar beide Elternteile allergisch gegen ein bestimmtes Lebensmittel sind, sollte auch in der Schwangerschaft darauf verzichtet werden.
Kein Wunschkaiserschnitt
Studien haben gezeigt, dass Kinder, welche vaginal geboren werden, im Vorteil sind. Sie haben ein kleineres Risiko, an einer Allergie zu erkranken als Kinder, welche durch einen Kaiserschnitt auf die Welt kommen.
Haustiere
Bezüglich Haustieren in der Schwangerschaft und Allergierisiko für das Ungeborene sind sich die Fachpersonen nicht einig. Es wurde aber festgestellt, dass Kinder ohne Allergierisiko besser vor Allergien geschützt sind, wenn sie mit Tieren aufwachsen.