Erfahrungsbericht Zuckerfreie Ernährung

Familie sitzt am Esstisch bei einer Mahlzeit mit Salat und Gemüse
©
iStock

Erfahrungsbericht:

Zuckerfreie Ernährung – Geht das? Ja, aber mit Ausnahmen!


Wir sind eine ganz normale Familie, ausser, dass wir keinen zugesetzten Zucker mehr essen.
Und dies nun schon seit 6 Monaten. "Wieso?" fragst du dich?

Ich, Mama Angela, hatte schon seit mehreren Jahren Gewichtsprobleme und trotz Diäten ging das Gewicht mehr und mehr nach oben… Ich habe kalorienreduziert und fettarm gegessen, doch der Süsshunger hat die Diäten oft zunichte gemacht…

Dann bin ich über den Youtube Film von Dr. Robert Lustig gestolpert, habe sein Buch gelesen und wollte es einfach mal probieren: Ohne Zucker zu essen.

Angefangen hat dann alles mit einem Experiment… Schaffen wir es als Familie (Mama, Papa und 2 Kinder im Alter von 7 und 9 Jahren) 4 Wochen ohne zugesetzten Zucker zu sein?

Zuckerfrei heisst für uns "frei von zugesetztem Zucker"… Zucker, welcher in zuckerarmen Früchten wie Beeren oder in Nature-Milchprodukten vorkommt, ist für uns ok.

Hochgezüchtete Früchte und sehr süsse Früchte wie Bananen, Trockenfrüchte sind eine Ausnahme. Wir essen auch keinen Rohrzucker, Agave, Honig und Co., da diese sehr hohe Mengen an Zucker enthalten und der Körper schlussendlich genau das gleiche daraus macht, wie wenn man Haushaltszucker essen würde.

Glukose erhöht den Insulinspiegel und ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel macht krank, z.b. Diabetes. Die Fruktose kann nur in der Leber verarbeitet werden und kann im Falle von sehr viel Fruchtzucker (z.b. Haushaltszucker 50%, Honig, Agave (70-90%)) zu einer Fettleber führen.

Okay, wirst du denken und wie lebt es sich denn nun ohne Zucker? Willst du die volle Wahrheit?

Der Anfang war gar nicht so einfach, erstens weil es überall Zucker drin hat: In Senf, Mayo, Aufschnitt, Salami, Schinken, Streichkäse, Milchdrinks, Bouillons, Gewürzen, Joghurts… das Einkaufen war am Anfang sehr aufwendig und mühsam… Es ist sehr wichtig die Zutatenliste zu lesen, Zucker versteckt sich in über 70 verschiedenen Begriffen, im Internet, auf Blogs oder über Apps kann man die Zuckerarten finden und entlarven...… dann wurde es immer einfacher und nach den ersten 3 Entzugswochen (ja es war wirklich wie ein Entzug, ohne Zucker zu leben) ging es uns blendend. Während des Entzugs sollte man sich viel Ruhe gönnen, viel trinken und am besten oft an die frische Luft gehen. Die Kinder ablenken und mit leckeren, zuckerfreien Snacks motivieren. Es geht vorbei.

Am besten ist es, wenn man möglichst alles mit frischen Zutaten kocht, dann hat man kaum versteckte Zucker im Essen. Der Einkauf war im Nu gemacht, ich kochte neue leckere Rezepte und wir waren plötzlich total fit, gesund, schliefen besser, waren konzentrierter und munter…. nach 4 Wochen entschieden wir uns, auf 6 Wochen zu verlängern… und dann haben wir zusammen als Familie entschieden, dies nun für 1 Jahr zu tun….

Die soziale Komponente ist wichtig, darum haben wir nach dem Zuckerentzug als Familie entschieden, dass es an Festen oder ganz besonderen Anlässen auch mal was Süsses geben darf, aber im Alltag nicht.

Es ist anfangs etwas aufwändiger, aber es lohnt sich. Und die Kinder haben mit dem Verzicht weniger Probleme als wir Erwachsenen, das war meine grösste Erkenntnis!

(Dieser Text wurde uns von einer Userin zur Verfügung gestellt und muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.)

Newsticker zum Thema

kurz&bündig
7/1/2024
Mädchen trinkt direkt aus der Wasserflasche

Diabetes Typ 1: Diese Warnzeichen sollten Eltern kennen

Diabetes Typ 1 ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter. Gemäss einer aktuellen Mitteilung …
kurz&bündig
2/28/2023
Kind trinkt mit Strohhalm

Teure Softdrinks – weniger dicke Kinder

Die Zusatzsteuer, die in Grossbritannien seit 2018 auf gezuckerte Softdrinks erhoben wird, soll ein Anreiz sein, den Zu…
Letzte Aktualisierung: 25.03.2020, swissmom-Redaktion