Die künstliche Eröffnung der Fruchtblase (Blasensprengung)
Wie kann die Fruchtblase eröffnet werden, wann ist das nötig und mit welchen Risiken ist das verbunden?
Platz die Fruchtblase während der Geburt nicht von selber, muss sie möglicherweise künstlich eröffnet werden (Blasensprengung oder Amniotomie).
So wird die Fruchtblase künstlich eröffnet
Eine Blasensprengung ist schmerzlos. Die Hebamme oder die Gynäkologin führt dabei ein häkchenförmiges Instrument durch die Scheide und den geöffneten Muttermund und sticht oder ritzt damit die Fruchtblase an.
Gründe für die Eröffnung der Fruchtblase
Das Platzen der Fruchtblase löst in der Regel Wehen aus und die Eröffnungsphase beginnt. Allerdings kommt es auch vor, dass manche Frauen schon sehr lange Wehen haben, die Fruchtblase aber nicht platzt und die Geburt damit auch nicht voranschreitet. Mit der künstlichen Eröffnung der Fruchtblase können also einerseits Wehen ausgelöst und andererseits eine lange andauernde Geburt beschleunigt werden.
In diesen Fällen kann eine Blasensprengung sinnvoll sein:
Eine lange andauernde Geburt
Zur Einleitung der Geburt bei Übertragung
Wenn sich die Herztöne des Babys verschlechtern
Zur Geburtseinleitung bei einer leichten Präeklampsie
Zur Einleitung einer Totgeburt
Um die Fruchtblase mechanisch zu eröffnen, muss der Muttermund auf die maximalen 10 Zentimeter erweitert sein. Ausserdem müssen die kindlichen Herztöne kontinuierlich mittels CTG kontrolliert werden.
Komplikationen der Blasensprengung
Eine gefährliche Komplikation der Blasensprengung ist der Nabelschnurvorfall. Dabei fällt die Nabelschnur vor dem Kopf des Kindes in den Geburtskanal. Bei der Austreibungsphase wird die Nabelschnur dann zwischen dem Kind und der Scheidenwand eingeklemmt. Dadurch ist der Sauerstofftransport zum Kind unterbrochen, was zu schweren Schädigungen führen kann.