Die Fruchtblase
Wie das Ungeborene in der Fruchtblase lebt und wann diese normalerweise platzt.
In der mit Fruchtwasser gefüllten Fruchtblase kann sich das ungeborene Kind, solange es noch klein genug ist, schwimmend bewegen. Durch die Nabelschnur ist es an der Plazenta befestigt.
Was ist die Fruchtblase?
Die Fruchtblase – auch Fruchtwassersack oder Fruchtsack genannt – umgibt das Kind in der Gebärmutter. Sie ist mit Fruchtwasser gefüllt und besteht aus zwei Schichten, dem Chorion und dem Amnion. Beide Schichten zusammen werden Eihäute genannt. Sie sind zwar sehr dünn, aber kräftig und sehr elastisch. In der Fruchtblase ist das Kind optimal vor Infektionen geschützt.
Wann und wie die Fruchtblase bei der Geburt platzt
Der Geburtsbeginn ist gekennzeichnet durch die Wehen, den Abgang des Schleimpfropfes sowie durch das Platzen der Fruchtblase, die das Kind umgibt. Die Reihenfolge dieser Ereignisse folgt keiner Regel und ist sehr individuell. Bei den meisten Schwangeren platzt die Fruchtblase mit dem Einsetzen der Wehen. Es kann aber auch vorkommen, dass es erst in der Austreibungsphase zum Blasensprung kommt. Sollte die Fruchtblase lange intakt bleiben und dadurch die Geburt verzögern, kann sie von der Hebamme mit einem kleinen Häkchen eröffnet werden.
Selten wird ein Kind in seiner intakten Fruchtblase, einer sogenannten Glückshaube, geboren.
Auch wie sich die Fruchtblase leert, ist unterschiedlich. Bei manchen Frauen tritt das Fruchtwasser allmählich aus, bei anderen kann es sich aber als Schwall ergiessen. Nicht selten halten Schwangere den Fruchtwasserverlust zuerst für unwillkürlichen Urinabgang.
Wenn die Fruchtblase zu früh platzt
Wenn die Fruchtblase platzt und daraufhin keine Wehen einsetzen, sollten Sie sich mit dem Spital oder Ihrer Hebamme in Verbindung setzen.
Ist es noch zu früh für die Geburt, besteht für das ungeborene Kind eine Gefahr für aufsteigende Infektionen. Aus diesem Grund werden Schwangere, die vor der 34. Schwangerschaftswoche einen Blasensprung haben, im Spital überwacht und in vielen Fällen prophylaktisch mit Antibiotika behandelt.
Ab der 34. Schwangerschaftswoche sollten die Wehen nach dem Blasensprung innerhalb von 12 bis 48 Stunden einsetzen. Ist das nicht der Fall, wird die Geburt sehr wahrscheinlich eingeleitet.
Ein kleiner Riss in der Fruchtblase kann sich manchmal von alleine wieder verschliessen.