Babyakne (Neugeborenenakne)
Ursachen, Symptome und Behandlung dieses häufigen Hautausschlags bei Neugeborenen Babys.
Manche Neugeborene bekommen einige Tage oder Wochen nach der Geburt Pickel an Wangen, Kinn und Stirn, rot mit einem kleinen gelben Fleck in der Mitte. Oft breiten sich die Bibeli allmählich körperabwärts aus. Bei manchen Kindern ist die Neugeborenenakne so ausgeprägt, dass sie aussehen wie kleine Streuselkuchen. Die Hautveränderungen verursachen jedoch weder Schmerzen noch Juckreiz. Bei Knaben tritt dieser Ausschlag etwas häufiger auf.
Mütterliche Hormone beeinflussen die Babyhaut
Bei der Babyakne oder Neugeborenenakne (Acne neonatorum) handelt es sich um einen ganz natürlichen Vorgang, der nichts mit mangelnder Hygiene oder falscher Ernährung zu tun hat. Dahinter steckt die stark erhöhte Hormonproduktion – vor allem von männlichen Geschlechtshormonen – in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft. Diese Hormone fördern beim Baby die Entwicklung der Lunge und des Immunsystems, verstopfen allerdings auch die Talgdrüsen. Neben der Neugeborenenakne wird auch der Kopfgneis so angeregt.
Eine weitere, aber weniger starke Ursache ist die Einnahme gewisser Medikamente während Schwangerschaft und Stillzeit.
Die Einnahme von Kortison kann zur Stimulation der Lungenreifung bei Gefahr einer Frühgeburt, bei entzündlichen Darmerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen notwendig sein.
Jodtabletten werden bei Schilddrüsenerkrankungen verordnet.
Lithiumpräparate sind bei Psychosen ein häufig verwendetes Medikament.
Von der Babyakne unterschieden werden die sogenannten Milien (Hautgriess): Die weiss-gelblichen Pickelchen treten ziemlich begrenzt um Nase und Augen auf. Sie sind ebenfalls hormonell bedingt und verschwinden ohne Behandlung von selbst.
Wann tritt die Babyakne auf?
Die Babyakne tritt meistens zwischen dem zehnten und 14. Lebenstag sowie beim ersten Wachstumsschub zwischen der vierten bis sechsten Lebenswoche auf. In dieser Zeit stellt sich der Hormonhaushalt des Kindes auf die neue Situation um und das Verdauungssystem entwickelt sich. Im Darm werden zum Beispiel verschiedene Bakterien gebildet, die unter anderem dafür sorgen, dass überschüssige Hormone über die Haut ausgeschieden werden.
Zwei gute Nachrichten: Narben hinterlässt die Babyakne glücklicherweise nicht. Und wenn Ihr Kind eine Babyakne hat, bedeutet das nicht, dass es auch in der Pubertät unter Pickeln zu leiden haben wird. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun!
Die Behandlung von Neugeborenenakne
Haben Sie Geduld, denn die Pickelchen verschwinden meistens von alleine innerhalb von zwei, drei Monaten wieder. Auf keinen Fall sollten Sie der Versuchung nachgeben, die Bibeli auszudrücken. Das tut Ihrem Baby weh und kann zu schweren Entzündungen führen. Kortisonhaltige Salben sind nicht angebracht, und Antibiotika nur, wenn eine bakterielle Infektion nach dem Aufkratzen der Hautveränderungen entstanden ist.
Wichtig ist es, die Gesichtshaut möglichst trocken zu halten, wischen Sie also Milchreste oder Speichel mit einem wassergetränkten Tuch sanft ab. Die Fingernägel sollten möglichst kurz geschnitten sein, damit Ihr Baby die Pickelchen nicht aufkratzen kann. Hitze, Schweiss und fetthaltige Cremes können den Ausschlag verstärken.
Bei den Babypflegeprodukten verzichten Sie am besten auf parfümierte und mit dem Inhaltsstoff "Parafinum" versehene Pflegeprodukte. Wasser und Ringelblumensalbe oder auch reines, natives Olivenöl eignen sich jetzt am besten. Sie können die Pickel auch mit Muttermilch betupfen, denn sie hat antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Auf keinen Fall darf mit Akne-Mittel gereinigt und gepflegt werden, diese sind für die Babyhaut viel zu aggressiv.
Die Säuglingsakne
Pickelchen, die erst nach dem dritten Lebensmonat auftauchen, können auf eine Säuglingsakne hindeuten. Sie kann stark jucken und muss möglicherweise mit entzündungshemmenden Mitteln behandelt werden. Diese Form der Akne kann erblich bedingt sein, weshalb hier eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Akne in der Pubertät besteht. Sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin darüber.