Autofahren in der Schwangerschaft
Gegen eine Autofahrt in der Schwangerschaft ist nichts einzuwenden, wenn Sie ein paar Aspekte beachten.
Eine Schwangerschaft kann das Autofahren beeinflussen. Und dies nicht einmal nur durch den Babybauch, der dabei im Weg ist.
So fahren Sie in der Schwangerschaft sicher mit dem Auto
In der Frühschwangerschaft erleben viele Schwangere Stimmungsschwankungen, welche Emotionen verursachen, die im Strassenverkehr gefährlich sein können. So verlängert etwa eine traurige Stimmung die Reaktionszeit, extreme Glücksgefühle machen übermütig und Unwohlsein steigert die Aggressivität. Es kann auch sein, dass Ihre Reaktionsfähigkeit, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit im Verlauf der Schwangerschaft abnehmen.
Mit grösser werdendem Babybauch werden Sie wahrscheinlich selber merken, dass Autofahrten anstrengend werden, auch als Beifahrerin. Durch die Haltung beim Sitzen ist die Durchblutung des Beckens vermindert und für das Thromboserisiko sind lange Autofahrten ebenfalls nicht optimal.
Lässt sich das Autofahren nicht vermeiden, beachten Sie aber Folgendes:
Planen Sie mindestens alle zwei Stunden eine Pause ein, in der Sie sich bewegen.
Trinken Sie während der Autofahrt viel.
Kompressions- oder Stützstrümpfe vermindern das Thromboserisiko.
Stellen Sie die Rückenlehne steil und schieben Sie den Sitz so weit zurück, dass das Lenkrad mit entspannten Schultern noch voll umfassen können. Auch die Pedale sollten Sie noch bis zum Anschlag durchgetreten können, ohne mit dem Becken nach vorne rutschen zu müssen.
Achten Sie auch als Beifahrerin darauf, dass der Babybauch genügend Abstand zum Armaturenbrett hat. Mindestens 30 Zentimeter sind ideal.
Schnallen Sie sich immer mit dem Sicherheitsgurt an, auch wenn Sie denken, dass er nicht über den Bauch passt! Der diagonale Schultergurt sollte zwischen Ihrer Brust und über dem Baby liegen, der Beckengurt so weit wie möglich unterhalb Ihres Bauches.
Fahren Sie noch vorsichtiger als sonst und kommen Sie lieber etwas weniger schnell, dafür sicher ans Ziel.
Autofahrten, die länger als sechs Stunden dauern, sollten Sie gegen Ende der Schwangerschaft eher vermeiden. Überlegen Sie, die Strecke mit dem Zug zurückzulegen, denn darin können Sie jederzeit aufstehen und herumlaufen. Motorradfahren ist übrigens aus ärztlicher Sicht in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen.
Verzichten Sie niemals auf den Schutz des Airbags und schalten Sie diesen keinesfalls aus! Im Falle eines Unfalls ist die Verletzungsgefahr ohne Airbag grösser, denn er verteilt die von vorne auf den Körper einwirkende Kraft auf eine grössere Fläche als der Sicherheitsgurt.
Ihr Baby während der Autofahrt
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass das ungeborenen Baby auf den Fahrstil reagiert. Plötzliches Bremsen und Beschleunigen, rasantes Durchfahren von Kurven und andere Schleudervorgänge können seinen Puls beschleunigen und möglicherweise spüren Sie seine Unruhe, weil es vermehrt strampelt. Vermeiden Sie also Stress im Strassenverkehr so gut wie möglich. Fahren Sie nicht während des dichten Berufsverkehrs und lieber einen kleinen Umweg. Fahren Sie ausserdem immer früh genug los, sodass Sie nicht gestresst werden, wenn es zu Verkehrsstörungen kommt.