Natriumbedarf in der Schwangerschaft

Was Natriumchlorid (Kochsalz) in unserem Körper bewirkt und warum es gerade in der Schwangerschaft besonders wichtig ist

Frau streut Salz auf Gemüse in einer Salatschüssel
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Natrium regelt gemeinsam mit Chlorid (Natriumchlorid = Kochsalz) den Wasserhaushalt des Körpers, und zwar die Verteilung aller Körperflüssigkeiten innerhalb und ausserhalb der Zellen. Für die Blutdruckregulation und den Säure-Basen-Haushalt ist Natrium deshalb von grosser Bedeutung. Das feine Zusammenspiel von Natrium und Kalium ermöglicht die Reizleitung der Nerven und Muskelkontraktionen. Chlorid ist Bestandteil der Magensäure und verantwortlich für Verdauung und Erregerabwehr. Es reguliert enzymatische Prozesse und den Blutdruck und hält den osmotischen Druck im Gewebe aufrecht.

Kochsalz ist sehr wichtig für den Körper. Die Empfehlung für die maximale Zufuhr liegt bei 6 Gramm pro Tag - das ist weniger als die tatsächliche durchschnittliche Aufnahme. Zu wenig (unter 1500 Milligramm) kann aber noch gefährlicher für unsere Gesundheit sein. Vor allem ein Ungleichgewicht mit zu viel Natrium und zu wenig  Kalium kann Wasser im Gewebe binden und Ödeme entstehen lassen. Dagegen helfen einfache Massnahmen und Hausmittel wie Beine hochlagern, Bewegung (Muskelpumpe der Waden) und entwässernde Kräutertees.

Weniger Salz bei Wassereinlagerungen?


Salzarme Kost ist bei Ödemen in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen! Die Wassereinlagerungen werden nämlich nicht durch zu viel Kochsalz, sondern durch die erhöhte Blutmenge und vermehrte Gewebeflüssigkeit verursacht. Die Blutgefässe werden in der Schwangerschaft weicher und durchlässiger, die Fliessgeschwindigkeit des Blutes langsamer, und dadurch gelangt mehr Flüssigkeit ins umliegende Gewebe. Zusätzlich drückt die wachsenden Gebärmutter auf die Blutgefässe im Becken und die Venenklappen werden schwächer, so dass mehr Blut in der Peripherie "versackt". Salzarme Kost würde bei diesen Veränderungen in der Schwangerschaft nicht helfen. Im Gegenteil, der Blutdruck würde dadurch ansteigen, weil der Natrium-Kalium-Haushalt, reguliert durch das "Salzhormon" Aldosteron, bei Schwangeren anders funktioniert. Erhöht man dagegen den Salzkonsum, sinkt der Blutdruck.

Heute wird deshalb vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel eine salzreiche Ernährung und natriumreiches Mineralwasser empfohlen. Optimal ist Kochsalz, das mit Jod, Fluor und Folsäure angereichert ist. 

Achtung - Präeklampsie?


Bilden sich plötzlich Ödeme, die auch nachts nicht abschwellen, kommen Kopfweh und Schmerzen im Oberbauch dazu, muss unbedingt sofort eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Findet sich Eiweiss im Urin, könnte eine Schwangerschafts-Gestose (Präeklampsie) vorliegen.

Aus der Forschung


Letzte Aktualisierung: 23.01.2023, BH

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