Hyperemesis gravidarum

Die Folgen für das Baby und die Behandlung von übermässigem Erbrechen in der Schwangerschaft.

Frau sitzt vor dem WC
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Hyperemesis gravidarum (übermässiges Erbrechen) ist eine ernst zu nehmende Schwangerschaftskomplikation, die ungefähr 0,3 bis 3 Prozent der Schwangeren betrifft und gelegentlich im Spital behandelt werden muss.

Wann ist es eine Hyperemesis gravidarum?


Übelkeit mit oder ohne Erbrechen ist in der (Früh)Schwangerschaft sehr häufig. Wenn Sie jedoch anhaltend erbrechen, dadurch dehydriert sind und mehr als 5 Prozent des Körpergewichtes verlieren, handelt es nicht mehr um eine normale Schwangerschaftsübelkeit. 

Da auch andere Krankheiten übermässiges Erbrechen auslösen können, müssen diese zuerst ausgeschlossen werden, um die Diagnose einer Hyperemesis gravidarum zu stellen.

Ursachen für Hyperemesis gravidarum


Warum es zu dieser Erkrankung kommt, ist unklar. Wahrscheinlich sind mehrere Faktoren beteiligt, von hormonellen Umstellungen, genetischen Voraussetzungen über die seelische Verfassung bis hin zur allgemeinen körperlichen Gesundheit. Keine der bisherigen Studien konnte bei allen Betroffenen eine deutliche gemeinsame Ursache nachweisen.

Allerdings tritt eine Hyperemesis gravidarum bei Mehrlingsschwangerschaften häufiger auf. Ausserdem steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Hyperemesis gravidarum, wenn Sie bei einer vorherigen Schwangerschaft ebenfalls an übermässigem Erbrechen gelitten haben. Und für eine Schwangere, deren Mutter von dieser Krankheit betroffen war, ist das Risiko dreifach erhöht. 

Die Auswirkungen der Hyperemesis auf das Baby


In Studien konnte beobachtet werden, dass die Neugeborenen von Frauen, welche über die ganze Schwangerschaftsdauer an einer Hyperemesis gravidarum gelitten haben, ein leichteres Geburtsgewicht aufweisen und es auch leicht vermehrt zu Frühgeburten kommt. Der Grund dafür sind die Nährstoffe, welche der Schwangeren und dem Kind fehlen. 

Die Behandlung einer Hyperemesis gravidarum


Leiden Sie an übermässigem Erbrechen, sollten Sie sich unbedingt an Ihre Gynäkologin wenden. Die Behandlung zielt auf eine Linderung der Übelkeit und die Zufuhr der wichtigsten Nährstoffe und ausreichend Flüssigkeit. Bei einer schweren Form ist manchmal auch eine Infusion notwendig. Über den Einsatz von Medikamenten gegen Übelkeit in der Schwangerschaft müssen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt entscheiden.

Vermeiden Sie als ersten Schritt sowohl einen leeren als auch einen überfüllten Magen. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und essen Sie eher leichte Speisen. Der Erfolg von alternativen Behandlungsformen wie zum Beispiel Akupressur ist nicht bewiesen, jedoch können Ingwerpräparate helfen. 

Aus der Forschung


Letzte Aktualisierung: 15.11.2024, JZ