Fast-Food als Asthmarisiko
Aus der Forschung
Kinder und Jugendliche, die mindestens drei Mal pro Woche zu Fast Food greifen, sind häufiger an Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis erkrankt. Früchte scheinen dagegen zu schützen, wie eine umfassende Studie herausfand.
Die „Study of Asthma and Allergies in Childhood“ (ISAAC) sieht sich als grösste epidemiologische Studie zu Erkrankungen im Kindesalter und die erste, die sichere Aussagen zur globalen Häufigkeit von atopischen Erkrankungen machen kann. Die weltweit verteilten Forschergruppen hatten Anfang der 1990er Jahre mit der Befragung begonnen. Bis 2011 sind in mehreren Phasen insgesamt zwei Millionen Kinder und Jugendliche in 106 Ländern untersucht worden. Somit handelt es sich um die bisher weltweit grösste epidemiologische Studie für diese Altersgruppen.
Vor allem der Konsum von Lebensmitteln, bei denen schützende oder schädliche Effekte bereits bekannt sind oder vermutet werden, wurde abgefragt - dazu gehören unter anderem Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide, Brot und Nudeln, Reis, Butter, Margarine, Nüsse, Kartoffeln, Milch, Eier und Fast Food. Die Häufigkeit des Konsums konnte mit "nie oder gelegentlich", "ein- bis zweimal wöchentlich" und "drei- oder mehrmals wöchentlich" angegeben werden.
Die Ergebnisse bestätigen die früheren Aussagen: Bei Jugendlichen und – in geringerem Masse – bei Kindern zeigte sich in allen Studienzentren unabhängig von Geschlecht und Wohlstand ein positiver Zusammenhang ("je mehr, desto mehr") zwischen Fast-Food-Konsum und schweren Krankheitssymptomen. Kinder und Jugendliche erkranken umso eher an Asthma, Heuschnupfen und Ekzemen, je seltener sie Obst essen und je häufiger sie auf Fast Food zurückgreifen. Dies war sowohl für die 6- bis 7-jährigen Kinder als auch für die 13- bis 14-jährigen Teenager, den beiden Altersgruppen der Studie, nachweisbar. Am deutlichsten war die Assoziation für das Asthma bronchiale: Kinder, die drei oder mehr Fertigmahlzeiten pro Woche konsumieren, erkrankten zu 27 Prozent häufiger, bei den Jugendlichen war das Risiko sogar um 39 Prozent erhöht.
Die mögliche Begründung: Fast Food hat einen hohen Gehalt an Trans-Fettsäuren und Salz, was einen negativen Einfluss zu haben scheint, während Obst und Gemüse wahrscheinlich durch die enthaltenen Antioxidantien schützen.
Aus der Forschung: P. Ellwood et al.: Thorax, doi:10.1136/thoraxjnl-2012-202285; 2013