10 Topthemen in der Babyzeit
Vom Stillrhythmus über den Nestschutz bis hin zur Farbe des Windelinhaltes: Diese Fragen stellen sich Eltern von Babys.
In den ersten Wochen mit einen Neugeborenen haben viele Eltern unzählige Fragen. Möglicherweise können wir Ihnen hier die eine oder andere beantworten.
1. Kann die Erwachsenengrösse eines Kindes vorausberechnet werden?
Nur sehr rudimentär. Wie gross ein Kind letztendlich wird, ist stark genetisch bedingt, hängt also von der Körpergrösse der Eltern ab. Die Vererbung der Körpergrösse ist aber sehr komplex und die Wissenschaft weiss darüber noch wenig.
Mit dieser Berechnungen kann die sogenannte familiäre Zielgrösse ansatzweise vorausgesagt werden: Zählen Sie die Körpergrösse des Vaters und der Mutter zusammen und teilen Sie das Ergebnis durch 2. Bei einem Jungen addieren Sie noch 6 Zentimeter, bei einem Mädchen ziehen Sie 6 Zentimeter ab.
Die exakteste Methode ist aber die Bestimmung des biologischen Alters. Mithilfe eines Röntgenbildes der linken Hand kann aufgrund der Anordnung der Handwurzelknochen vorausgesagt werden, wann die Pubertätsentwicklung und der damit verbundene Wachstumsspurt einsetzen und wie lange das Wachstum andauern wird.
2. Ab wann darf ein Baby im Kinderwagen sitzend gefahren werden?
Wenn Ihr Kind selbstständig und sicher allein sitzen kann. Kann es dies noch nicht, fehlt ihm die Rückenmuskulatur, um sich in der sitzenden Position zu halten. Selbstständig sitzen können Kinder in der Regel zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat.
3. Wie merke ich, ob mein Baby warm genug angezogen ist?
Ob Ihrem Baby zu warm oder zu kalt ist, prüfen Sie am besten mit der Nackenprobe: Zu warm ist ihm, wenn sich sein Nacken sehr warm und feucht anfühlt. Auch die Temperatur der Bauchhaut sollte sich angenehm warm anfühlen.
Die Hände und Füsse eines Babys fühlen sich aufgrund der noch nicht vollständig ausgebildeten Durchblutung oft etwas kühl an, obwohl die Körpertemperatur optimal ist. Sind die Finger und Füsse allerdings sehr kalt und blassblau marmoriert, ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es friert. Manche Kinder werden ausserdem unruhig oder sehr blass im Gesicht, wenn ihnen kalt ist.
4. Wie lange dauert es, bis sich meine Nahrung in der Muttermilch bemerkbar macht?
Das hängt davon ab, wie schnell ein Nahrungsmittel verdaut wird. Schwer verdauliche und fettige Speisen brauchen bis zu 24 Stunden, bis die Nährstoffe ins Blut und später in die Muttermilch aufgenommen werden. Leicht verdaulichen Lebensmittel wie zum Beispiel Früchte brauchen für die Verdauung acht, Gemüse sogar nur vier Stunden. Getränke können ihre Wirkung schon nach wenigen Stunden in der Muttermilch zeigen.
5. Stimmt es, dass man mit einem Baby in den Bergen nicht über eine bestimmte Höhe gehen darf?
Ja. Problematisch ist einerseits die rasche Überwindung einer Höhendifferenz, zum Beispiel mit einer Seilbahn. Wie im Flugzeug können Babys den Druckausgleich nicht ohne Hilfe machen und bekommen bei schnellen Änderungen des Luftdrucks Ohrenschmerzen. Andererseits kann in grossen Höhen der niedrige Sauerstoffgehalt für Babys problematisch sein und zu einem Sauerstoffmangel führen.
Im ersten Lebensjahr sollten Sie mit Ihrem Baby darum nicht auf über 2000 Meter aufsteigen.
6. Ich stille momentan fast jede Stunde. Ist das zu oft?
Nein. Wenn Sie nach Bedarf stillen, sind keine zeitlichen Grenzen gesetzt. Sie richten sich nach Bedürfnis Ihres Kindes.
Ganz allgemein gilt, dass ein Stillkind anfangsungefähr 8 bis 12 Mahlzeiten in 24 Stunden braucht. Der kindliche Magen ist noch zu klein, um viel Muttermilch auf einmal aufzunehmen. Aber auch später kann es immer Phasen geben, in denen Ihr Baby sehr häufig gestillt werden möchte. Vielleicht braucht es Ihre Nähe, kann sich durch das Saugen an der Brust gut beruhigen oder befindet sich gerade in einem Wachstumsschub.
7. Wie erkenne ich, ob mein Kind die Windpocken hat?
Die typischen Krankheitszeichen sind mässiges Fieber, manchmal mit einem leichten Krankheitsgefühl verbunden. Ungefähr 24 Stunden später folgt der typische Ausschlag mit Bläschen. Dieser beginnt auf der Kopfhaut, im Gesicht oder auf den Schultern. Kleine, blassrote Flecken verwandeln sich in streichholzkopfgrosse Pusteln, die schon bei leichtem Druck platzen. Nach und nach breiten sich die unterschiedlich grossen Bläschen über den ganzen Körper - vor allem aber den Rumpf - aus.
Die Pusteln jucken in der Regel stark, manche Kinder haben jedoch Glück und merken davon kaum etwas.
8. Kann ich trotz Stillen schwanger werden?
Ja, obwohl die Periode während der Stillzeit meist bis nach dem Abstillen ausbleibt. Das Hormon Prolaktin, das an der Milchproduktion beteiligt ist, hemmt zwar den Eisprung, trotzdem kann es dazu kommen. Es lässt sich also nicht vorhersagen, ab wann wieder die Möglichkeit einer Befruchtung besteht.
Bei stillenden Frauen ist also eine erneute Schwangerschaft kurz nach der Geburt nicht ausgeschlossen.
9. Was sagt die Farbe des Stuhlgangs aus?
Grün-schwarz: Der erste Stuhlgang kurz nach der Geburt (Mekonium).
Hellbraun-gelblich: Babys, die gestillt werden.
Hellgelb oder gelb-braun: Babys, die Schoppennahrung bekommen.
Heller, lehmfarbener Stuhl: Mangel von Gallenflüssigkeit, zum Beispiel aufgrund einer Verstopfung der Gallengänge.
Grüner und/oder schleimiger Stuhl: Bei starkem Durchfall durch unverdaute Gallenflüssigkeit.
Grüner Stuhl: grünes Gemüse wie zum Beispiel Spinat.
Roter Stuhl: Früchte wie Preiselbeeren oder Gemüse wie Randen, selten Blut aus den Verdauungsorganen.
Schwarzer Stuhl: Blut aus dem oberen Darmtrakt oder bestimmten Medikamenten (Eisenpräparate).
10. Wie lange besteht der Nestschutz gegen Krankheitserreger?
Wie lange der Nestschutz anhält, kann sehr unterschiedlich sein. Am stärksten ist er in den ersten zwei bis drei Monaten, spätestens nach 9 Monaten ist er nicht mehr vorhanden.
Grundsätzlich wirkt der Nestschutz eines Babys nur, wenn die Mutter die Krankheit durchgemacht hat oder dagegen geimpft ist. Einen Nestschutz für die ersten Lebenswochen gibt es für Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Poliomyelitis, Hepatitis A und B. Für Diphtherie und Tetanus besteht der Nestschutz nur, wenn die Mutter geimpft ist.