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                              Verstopfung beim Kind

                              Wie es dazu kommt, dass es mit dem Stuhlgang nicht problemlos klappt und wie die Behandlung einer Verstopfung aussieht.

                              Junge auf dem WC
                              ©
                              GettyImages

                              Verstopfung kling zwar nicht so schlimm. Trotzdem ist eine frühzeitige Behandlung bei Kindern wichtig, weil eine Verstopfung schnell chronisch werden kann.

                              Was ist eine Verstopfung?


                              Wie häufig ein Kind Stuhlgang hat, ist sehr unterschiedlich und von verschiedenen Faktoren - zum Beispiel Ernährung oder Bewegung - abhängig. Als grober Richtwert für normalen Stuhlgang gilt bei Kindern: von ein- bis dreimal täglich bis zu dreimal pro Woche.

                              Als Verstopfung werden bei Kindern verschiedene Probleme bei der Stuhlentleerung bezeichnet. Wenn Sie bei Ihrem Kind mehrere der folgenden Anzeichen gleichzeitig feststellen, leidet es vermutlich an einer Verstopfung:

                              • Der Stuhlgang findet nicht mehr gleich häufig oder weniger als zweimal wöchentlich statt.

                              • Die Menge des Stuhlgangs nimmt ab.

                              • Der ausgeschiedene Stuhl ist hart und klumpig.

                              • Der Stuhlgang ist für das Kind schmerzhaft, weil er mit starkem Pressen ausgeschieden werden muss.

                              • Darum versucht das Kind, den Stuhlgang zurückzuhalten. Dazu hocken sich viele Kinder auf die eigene Faust oder rutschen auf Stuhllehnen hin und her.

                              • Spuren von Stuhl in der Unterhose. Weil sich der After durch die angestauten Stuhlmengen stark dehnt, verliert das Kind die Kontrolle über den Stuhlgang.

                              • Vor oder nach dem harten Stuhlgang kann es zum Absetzen von grossen - teilweise sehr weichen - Stuhlmengen kommen.

                              Wenn diese Anzeichen über einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten bestehen, handelt es sich um eine chronische Verstopfung. Verbindet das Kind den Gang aufs WC mit Schmerzen, wird es diesen so lange wie möglich hinauszögern und den Stuhl zurückhalten. Wenn dieser dann länger im Darm verbleibt, wird ihm Flüssigkeit entzogen und er wird hart. Dies wiederum ist schmerzhaft beim Stuhlgang. Es entsteht ein Teufelskreis, der mit Bauchschmerzen, Blähungen, Appetitlosigkeit oder Erbrechen verbunden sein kann.

                              Ursachen für die Verstopfung


                              Die Ernährung spielt eine grosse Rolle bei der Entstehung einer Verstopfung. Häufig nimmt das Kind zu wenig Ballaststoffe in Form von Gemüse, Früchte oder Vollkornprodukte zu sich. Es wird empfohlen, dass Kinder bis zum Alter von 3 Jahren täglich 10 Gramm Ballaststoffe aufnehmen, bis zum Alter von sechs Jahren 15 Gramm täglich. 

                              Was enthält wie viele Ballaststoffe?

                              • 1 Scheibe Vollkornbrot: 4 Gramm Ballaststoffe
                              • 1 Portion Vollkornpasta: 10 Gramm Ballaststoffe.
                              • 1 Apfel: 2,5 Gramm Ballaststoffe.
                              • In Weissbrot, Fleisch und Milchprodukte sind keine Ballaststoffe enthalten.

                              Trinkt das Kind nicht genug, verhärtet der Stuhl im Darm und kann schlecht ausgeschieden werden. Bei warmen Temperaturen und bei Fieber verbraucht der Köper mehr Flüssigkeit. Für eine problemlose Ausscheidung muss also noch mehr davon aufgenommen werden.

                              Bewegung ein wichtiger Faktor für den Stuhlgang, denn sie aktiviert den Darm und regt ihn dazu an, den darin befindlichen Stuhl vorwärts zu transportieren.

                              Babys leiden oft an Verstopfungen, wenn die Ernährung umgestellt wird und sie statt Mutter- oder Schoppenmilch Beikost bekommen. Weitere Faktoren sind ein veränderter Tagesablauf - zum Beispiel in den Ferien - Krankheit oder bestimmte Medikamente. Auch ein seelisches Problem, welches das Kind beschäftigt, kann zu einer Verstopfung führen.

                              Behandlung von Verstopfung


                              Ist die Verstopfung akut und das Kind hat starke Beschwerden, werden diese mit abführenden Medikamenten oder einem Einlauf behandelt. Diese Massnahmen müssen unbedingt mit dem Kinderarzt besprochen werden!

                              Ist die Verstopfung nicht akut, zielt die Behandlung darauf, den Stuhlgang zu normalisieren. Gelingt dies, ist er nicht mehr schmerzhaft und das Kind braucht sich davor nicht zu fürchten und ihn zurückzuhalten. Diese Massnahmen helfen dabei:

                              • Anpassen der Ernährung mit genügend Ballaststoffen und möglichst wenig Zucker

                              • Viel trinken, nicht nur zu den Mahlzeiten

                              • Viel Bewegung

                              • Behandlung von Hautreizungen oder Rissen am After 

                              • Medikamente, welche den Stuhl weich machen

                              • Toilettentraining

                              Toilettentraining bei Verstopfungen


                              Beim Essen wird ein sogenannter gastrokolischer Reflex ausgelöst. Dieser verbindet die Reizung des Magens durch die Nahrung  mit der Entleerung des Enddarms. Um diesen Reflex zu nutzen, können Sie Ihr Kind also nach den Mahlzeiten auf die Toilette setzen. Eine gute Position ist dabei wichtig: Mit einem Toilettensitz und einem Hocker unter den Füssen sitzt das Kind erstens bequemer und hat zweitens auch eine optimalere Position für die Entleerung des Darmes.

                              links ❌, rechts ✅

                              Lassen Sie das Kind höchstens 10 Minuten auf dem WC sitzen und versuchen Sie, es in dieser Zeit zu beschäftigen, damit es abgelenkt ist. Ein Hörbuch eignet sich, wenn das Kind ungestört sein möchte. Bleiben Sie bei ihm, sind das Erzählen einer Geschichte oder ein Kartenspiel gute Ideen.

                              Bei einem Kind, welches verstopft ist und Angst vor dem Gang aufs WC hat, braucht es viel Geduld. Es kann Monate dauern, bis sich der Stuhlgang normalisiert hat. Zwingen Sie Ihr Kind nicht oder schimpfen gar mit ihm, wenn es nicht klappt! Loben Sie es aber, wenn es beim Toilettentraining mitmacht.

                              Aus der Forschung


                              Letzte Aktualisierung: 08.01.2025, KM