Die Nabelschnur nach der Geburt
Was nach der Geburt mit der Nabelschnur geschieht.
Der Bauchnabel ist die lebenslänglich sichtbare Narbe, welche die Nabelschnur hinterlässt.
Die Nabelschnur verliert ihre Funktion
Während der Schwangerschaft versorgt die Nabelschnur das Ungeborene via Plazenta mit Sauerstoff und den notwendigen Nährstoffen. Ausserdem transportiert sie die Abfallstoffe, die dadurch entstehen, wieder ab. Nach der Geburt atmet das Baby selbstständig, wird ernährt und kann Abfallstoffe selber ausscheiden. Die Plazenta, von der die Nabelschnur zum Baby führte, gibt Ihre Funktion auf, löst sich von der Gebärmutterwand und wird ausgestossen.
Das Abnabeln des Babys
Einigen Minuten nach der Geburt hat der Organismus des Babys auf das Leben ausserhalb der Mutter umgestellt. Die Nabelschnur wird mit zwei Klemmen abgeklemmt und anschliessend dazwischen - in vielen Fällen vom frischgebackenen Vater - durchtrennt. Das Baby spürt davon nichts.
Manche Frauen möchten, dass das Baby auch nach der Geburt noch über die Plazenta mit Nährstoffen versorgt wird. In diesem Fall wird die Nabelschnur und die daran hängende Plazenta nicht abgenabelt, sondern gewartet, bis die Nabelschnur nach 3 bis 10 Tagen von selbst abfällt (Lotusgeburt). Solange wird die Plazenta in einem Gefäss oder einer Tasche mit dem Baby herumgetragen.
Der Nabelstumpf
Die Blutgefässe, welche in der Nabelschnur verlaufen - zwei Arterien und eine Vene - verschliessen sich sehr schnell und der Nabelschnurstumpf trocknet aus. Nach wenigen Tagen kann die Klemme, welche nach dem Durchtrennen dafür gesorgt hat, dass es nicht aus dem Rest der Nabelschnur blutet, entfernt werden. Nach spätestens zwei Wochen fällt er von selbst ab.
Stammzellen aus dem Nabelschnurblut
Im Blut der abgetrennten Nabelschnur sind die sogenannten Stammzellen in hoher Konzentration vorhanden. Stammzellen sind Zellen, die noch keiner bestimmten Funktion im Körper zugeordnet sind. Das besonder daran ist, dass sie sich so teilen können, dass eine neue Stammzelle entsteht, aber auch so, dass die neue Zelle klar einem Bereich im Organismus zugehörig ist, zum Beispiel der Haut, der Lunge oder einer Schleimhaut.
Diese Stammzellen werden für die Behandlung von bestimmten Krankheiten wie zum Beispiel Leukämie eingesetzt. Die Stammzellen können aus dem Nabelschnurrestblut nach der Geburt gewonnen und aufbewahrt werden. Für die Entnahme von Nabelschnurblut müssen die Eltern ihre Einwilligung erteilen.
Nabelbruch
Die Stelle, an der die Gefässe der Nabelschnur in den Bauch des ungeborenen Babys eingetreten sind, vernarbt und wird zum Bauchnabel. Bei manchen Babys ist diese Narbe im darunterliegenden Gewebe zu schwach und es kann ein Nabelbruch entstehen. Sie erkennen dies daran, dass meist beim Schreien oder Pressen des Babys eine Wölbung am Nabel entsteht, die Sie zurückdrücken können. Ein Nabelbruch ist in den meisten Fällen harmlos und verschwindet von allein wieder.