Hepatitis in der Schwangerschaft

Hepatitis A, B, C und E: Was eine Infektion für die Schwangere und ihr ungeborenes Baby bedeutet.

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 Hepatitis ist eine Leberentzündung, die durch eine Virusinfektion verursacht sein kann.

Hepatitis A in der Schwangerschaft


Hepatitis A kommt heute fast nur noch unter schlechten hygienischen Bedingungen vor. Aus diesem Grund wird sie auch Reisehepatitis genannt. Die Übertragung erfolgt durch verunreinigtes Wasser und Lebensmittel, die zuvor mit Stuhl in Kontakt gekommen sind, zum Beispiel bei vernachlässigter Hygiene in der Gastronomie.

In Risikoländern können Sie sich aber kaum durch Vorsichtsmassnahmen vor einer Hepatitis A schützen. Wenn Sie also in ein Risikoland reisen, sollten Sie sich gegen Hepatitis impfen lassen. Ein wirkungsvoller Schutz ist damit möglich und diese Impfung ist auch in der Schwangerschaft erlaubt. 

Hepatitis A kann Bauchschmerzen, Fieber, Müdigkeit und bei schwerer Entzündung der Leber auch eine gelbliche Verfärbung der Haut und des Augenweisses verursachen. Sie kann aber auch völlig ohne Symptome verlaufen. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass der Erkrankte unwissentlich andere Personen ansteckt.

Eine Erkrankung mit dem Hepatitis-A-Virus dauert 6 bis 8 Wochen - manchmal auch länger - und heilt normalerweise vollständig aus. Es gibt zwar keine Hinweise auf eine erhöhte Rate von angeborenen Fehlbildungen, wenn eine Schwangere erkrankt. Aber bei einer schwer verlaufenden Hepatitis A kommt es gegen Ende der Schwangerschaft häufiger zu einer Frühgeburt.

Hepatitis B und C in der Schwangerschaft


Hepatitis B und C werden durch den Kontakt mit infiziertem Blut und anderen Körperflüssigkeiten übertragen. Am häufigsten geschieht dies durch Geschlechtsverkehr (vor allem Mann mit Mann) oder den gemeinsamen Gebrauch von Injektionsnadeln (bei Drogenabhängigen). Winzige Hautverletzungen können ausreichen, um sich mit dem Virus anzustecken. In der Schweiz werden jährlich 3000 bis 4000 Neu-Infektionen registriert, vor allem in der Altersgruppe zwischen 15 und 40 Jahren.

Die mittlere Krankheitsdauer von Hepatitis B und C beträgt 12 Wochen. 

  • Hepatitis B kann ohne Symptome verlaufen, was die Ansteckungsgefahr erhöht. In fast 90 Prozent der Fälle heilt sie ohne Folgen aus. Bei den restlichen 10 Prozent kann die Leberentzündung vom Immunsystem nicht bekämpft werden und es entwickelt sich eine chronische Leberinfektion. Bei einem Prozent der Erkrankten tritt eine akute Leberzirrhose auf, bei der das Lebergewebe komplett zerstört wird.

  • Die Symptome der Hepatitis C sind so unspezifisch, dass sie oft nicht mit einer Infektion in Verbindung gebracht werden. Nur bei ungefähr 20 Prozent der Erkrankten heilt die Infektion aus, bei den meisten wird die Krankheit chronisch. 

Sowohl bei der chronischen Hepatitis B als auch C besteht die Gefahr einer späteren Leberzirrhose - und somit eines Leberversagens - und eines bösartigen Lebertumors.

Auch Ihr Kind kann über die Plazenta infiziert werden, wenn Sie Hepatitis C-Virusträgerin sind oder sich während der Schwangerschaft anstecken. Bei Hepatitis B erfolgt die kindliche Ansteckung meist während der Geburt oder beim Stillen. Das Hepatitisvirus verursacht keine Fehlbildungen, kann jedoch zu einer Frühgeburt, niedrigem Geburtsgewicht oder zu einer Leberentzündung beim ungeborenen Kind führen.

Bei einer bereits infizierten Schwangeren wird die regelmässige Überprüfung der Viruslast im Blut empfohlen. Ein Kaiserschnitt kann eine Ansteckung des Kindes leider nicht verhindern, darum wird dringen dazu geraten, das Neugeborene zu impfen! Je nach Viruslast der Mutter und des Impfstatus des Neugeborenen ist Stillen möglich.

Hepatitis E in der Schwangerschaft


Hepatitis E wird hauptsächlich über kontaminiertes Trinkwasser oder verunreinigte Lebensmittel wie zum Beispiel unzureichend gegartes Schweine- oder Wildfleisch und Muscheln verursacht. Bei Schwangeren mit Hepatitis-Symptomen sollte nach einem Aufenthalt in Afrika oder Asien (besonders Bangladesch und Nordindien) gefragt werden.

Meistens verläuft die Krankheit mild. Bei Schwangeren, Menschen mit vorgeschädigter Leber, HIV oder während einer Chemo-Therapie kann es allerdings schwere Verläufe mit Leberversagen geben. Besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel ist eine Hepatitis-E-Infektion lebensgefährlich: Die Sterblichkeitsrate liegt bei 20 bis 25 Prozent. Auch Früh- oder Fehlgeburten sind möglich. Eine Impfung gibt es bislang keine.

Impfung und Hepatitistestung in der Schwangerschaft


Im Rahmen der Schwangerschaftskontrolle wird bei allen Schwangeren das Blut auf eine Hepatitisinfektion untersucht. 

Bei chronischer Hepatitis sollte die Viruslast regelmässig überprüft werden. Ob eine Spontangeburt möglich oder ein Kaiserschnitt nötig ist, sollte individuell mit den Spezialisten entschieden werden. Das Kind sollte nach der Geburt dringend aktiv und passiv geimpft werden, um einer Infektion vorzubeugen. 

Eine Impfung gegen Hepatitis A und B kann auch in der Schwangerschaft durchgeführt werden, gegen Hepatitis C und E gibt es keine Impfung.

Letzte Aktualisierung: 25.11.2024, JZ

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