Nicht fancy-dancy, dafür fit!

Als mir meine Hebamme kürzlich erklärte, dass ein bewegliches Becken für die Geburt sehr wichtig sei, wusste ich nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Meine Hüften haben die Bezeichnung „Gelenk“ nicht mehr verdient. Schraubstock wäre passender. Das Gewicht des Babys hat meinen Körpermittelpunkt derart aus der Balance gebracht, dass ich ständig befürchte, vornüber zu fallen. Zudem habe ich Wassereinlagerungen, Rückenschmerzen, einen Bürojob und im Allgemeinen lieber die Couch als die Hantelbank. Selbst beim Haushalten ächze ich schon wie ein altes Tram.

Ein agiles Becken werde meinem Baby helfen, seinen Weg durch den Geburtskanal zu finden, erläuterte die Hebamme weiter. Strahlend lud sie mich zu einer Schnupperstunde Aquafit für Schwangere ein. Ich schwankte erneut zwischen einem Lacher und einem Heulkrampf. Hallenbäder ekeln mich an und bin ich fürs Aquafit nicht 30 Jahre zu jung? „Was tut man nicht alles für diese Kinder?“, dachte ich mir und hier stehe ich nun. Umringt von Kugelbäuchen im (ver)seichten Wasser des Kinderschwimmbeckens.

Ich finde mich selbst ein bisschen cringy, aber Aquafit ist überraschenderweise grandios. Ehrlich wahr! Ich kann joggen, tanzen und dehnen, als wäre ich nicht schwanger. Das Wasser trägt mein zusätzliches Gewicht und entlastet all meine Gelenke. Die Wassereinlagerungen verschwinden und ich kann mein Becken kreisen, als wäre ich Shakira höchstpersönlich. Also, mein liebes Baby im Bauch, siehst du das grelle Hallenbadlicht am Ende des Tunnels? Einfach immer da lang, bitte. Mögest du gut durch mein Becken, und ich ohne Vaginalpilz davonkommen. Anmerkung der Redaktion: Unmittelbar nach dem Baden zu pinkeln, kann Infekten vorbeugen. Und nun, bleibt geschmeidig Mommies!