Ödeme (Wassereinlagerung)
Wenn die Schuhe zu eng werden und der Ring sich nicht mehr vom Finger ziehen lässt, haben Sie Wasser eingelagert. Was das bedeutet und was dann zu tun ist.
Viele Schwangere haben in den letzten Schwangerschaftsmonaten deutlich geschwollene Fussgelenken, Füsse und Hände.
So entstehen Ödeme
In der Schwangerschaft transportieren die Blutgefässe eine erhöhte Flüssigkeitsmenge. Ein wichtiger Faktor für die Entstehung der Wassereinlagerungen sind die Schwangerschaftshormone, denn diese machen die Wände der Blutgefässe durchlässiger. Somit kann die Flüssigkeit im Blut einfacher durch die Gefässwände in in das umliegende Gewebe gelangen. Dass bei manchen Schwangeren der Blutdruck erhöht ist, fördert diese Umverteilung der Flüssigkeit.
Die Beine sind besonders betroffen, weil sie mehr Gewicht tragen müssen und das Blut durch den erhöhten Druck von oben langsamer zurückfliesst. Die Flüssigkeit sammelt sich dann in den Beinen und Füssen und besonders bei heissem Wetter oder nach längerem Stehen können sie sehr schnell anschwellen.
Schlimmstenfalls können Schwellungen der Hände, Füsse, Fuss- und Handgelenke sowie des Gesichts auch ein Hinweis auf einen chronisch erhöhten Blutdruck, eine Nierenfunktionsstörung und/oder Präeklampsie sein. Auch bei grossflächigen Schwellungen sollten Sie unbedingt mit Ihrem Frauenarzt, Ihrer Frauenärztin oder Ihrer Hebamme sprechen.
Das hilft bei schweren, geschwollenen Beinen
Die Beine hochlegen ist die schnellste und wirkungsvollste Art, sie abschwellen zu lassen.
Wenn Sie Ihre Beine zusätzlich mit einem kühlenden Gel, einer Salbe aus Rosskastanienextrakt oder einem Igelball massieren, schafft dies auch Linderung.
Franzbranntwein kühlt angenehm und verschafft kurzfristig eine Erleichterung.
Einige Tees wirken entwässernd: Brennessel, Birkenrinde und -blätter, Zinnkraut, Schachtelhalm, Eisenkraut und Löwenzahn. Trinken Sie davon aber nicht mehr als zwei Tassen pro Tag.
Auch Molke, Grüner Tee und Rotbusch-Tee (Roibos) wirken leicht entwässernd und davon dürfen Sie ruhig mehr trinken.
Auch mit der Ernährung können Sie etas gegen Ödeme tun: Reis, Lauch, Spargel, Sellerie, Petersilie Salatgurken, Ananas, Sauerkirschen, Äpfel und Birnen schwemmen aus.
Salzen Sie weiterhin ganz normal. Eine verminderte Kochsalzaufnahme verstärkt nach neueren Erkenntnissen die Wassereinlagerung.
Ein warmes Bad mit einem Zusatz von Meersalz kann helfen.
Kalte Beingüsse und Wadenwickel, zum Beispiel mit Pfefferminztee oder einer Salzlösung (ein Esslöffel Salz auf eine Tasse Wasser), wirken sehr gut gegen das Spannungsgefühl.
Professionelle Hilfe bekommen Sie mit einer manuellen Lymphdrainage.
Geschwollen Beinen vorbeugen
Vermeiden Sie langes Stehen und legen Sie die Beine möglichst oft hoch.
Schlagen Sie die Beine beim Sitzen nie übereinander und vermeiden Sie es, längere Zeit mit angewinkelten Beinen zu sitzen, wie zum Beispiel im Flugzeug oder im Auto.
Trainieren Sie die Wadenmuskulatur durch viel Bewegung und lassen Sie bei sitzenden Tätigkeiten immer einmal wieder die Füsse kreisen.
Brausen Sie die Beine nach dem Duschen kalt ab, so ziehen sich die Gefässe zusammen.
Tragen Sie flache Schuhe: Hohe Absätze verhindern die venenaktive Arbeit der Wadenmuskulatur.
Ihre Kleidung sollte locker anliegen und auf keinen Fall die Durchblutung der Beine behindern. Einschneidende Kniestrümpfe oder Socken sind nicht empfehlenswert.
Vermeiden Sie sehr salzhaltige Nahrungsmittel wie Sardellen, Oliven, gesalzene Nüsse oder Laugenbrezel. Würzen Sie ansonsten aber normal; eine Salzreduktion ist nach neueren Erkenntnissen nicht sinnvoll.
Trinken Sie viel – auch wenn das paradox erscheint. Gut geeignet ist verdünnter, ungesüsster Früchtetee.
Essen Sie möglichst eiweissreich, denn Eiweiss bindet im Blut die Flüssigkeit an sich.
Achten Sie auf Ihr Gewicht: Jedes Pfund zu viel belastet auch Ihre Beine.
Stütz- und Kompressionsstrümpfe
Stützstrumpfhosen oder sogar Kompressionsstrümpfe sind empfehlenswert. Wenn Sie diese bereits morgen vor dem Aufstehen im Bett anziehen, verhindern sie durch den Druck, den sie auf die Beine ausüben, dass Wasser ins Gewebe gelangen kann. In der Apotheke wird man Sie beraten, ob eine Stützstrumpfhose reicht, oder ob Sie von Kompressionsstrümpfen mehr profitieren würden.