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                              Bei unerfülltem Kinderwunsch an die Schilddrüse denken

                              Sowohl eine Überfunktion als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse kann, wenn sie nicht behandelt wird, die Empfängnis nachhaltig stören.

                              Schilddrüse
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                              Fotolia

                              Häufig wird übersehen, dass die Ursache für eine Unfruchtbarkeit nicht im Unterleib, sondern im Halsbereich liegen kann, nämlich in einer Störung der Schilddrüse. Sowohl eine Überfunktion als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse kann, wenn sie nicht behandelt wird, die Empfängnis nachhaltig stören.

                              Mit ihren Hormonen steuert die Schilddrüse lebenswichtige Vorgänge im ganzen Körper, darunter auch die Fruchtbarkeit und Fortpflanzung. Schilddrüsen- und Sexualhormone wie das Östrogen stehen miteinander in einem engen Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig. Geraten die Schilddrüsenhormone aus dem Gleichgewicht, spielen auch die weiblichen Hormone verrückt: Eisprung und Regelblutung können dadurch nicht mehr normal ablaufen. Möchte eine Frau dann schwanger werden, stehen die Chancen schlecht dafür.

                              Vor allem eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) kann bewirken, dass das lang ersehnte Wunschkind ausbleibt. Auch die Überfunktion (Hyperthyreose) stört die Empfängnis, jedoch nicht ganz so häufig. Dafür wirkt sich eine Schilddrüsenüberfunktion umso dramatischer auf den Schwangerschaftsverlauf aus, wenn sie unbehandelt bleibt: Fehlgeburten, Frühgeburten oder Missbildungen des Kindes können hier auftreten.

                              Ferner kann die körpereigene Abwehr der Fruchtbarkeit einen Streich spielen: Bei etwa sechs bis zehn Prozent aller Frauen bildet das Immunsystem Abwehrkörper gegen die eigene Schilddrüse. Diese so genannte Autoimmunerkrankung muss sich nicht immer auf den ersten Blick bemerkbar machen. Doch Frauen, bei denen solche Schilddrüsen-Abwehrkörper im Blut zu finden sind, erleiden doppelt so häufig eine Fehlgeburt als andere Frauen.

                              Bei künstlicher Befruchtung (In-vitro-Fertilisation) stehen die Erfolgschancen für eine Schwangerschaft deutlich schlechter, wenn die Schilddrüsenstörung nicht behandelt wird. Diese können oft nur durch eine gezielte Untersuchung entdeckt werden. Denn viele betroffene Frauen, die schwanger werden möchten, wissen noch nichts von der Fruchtbarkeitsblockade durch ihre Schilddrüse.

                              Bei allen Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch oder vorangegangenen Fehlgeburten sollte deshalb die Schilddrüsenfunktion vom Arzt mit einer Blutuntersuchung überprüft werden. Dabei werden bestimmte Schilddrüsenhormone, vor allem das so genannte TSH, sowie die Schilddrüsenantikörper gemessen. Die Tests sind mit wenig Aufwand verbunden. Wird eine Störung entdeckt, kann sie in der Regel sehr gut behandelt werden..

                              Letzte Aktualisierung: 03.10.2022, BH