Stimmt es, dass ein Kind, das nicht fremdelt, eine schlechte Mutterbindung hat?
Nein, das stimmt sicher nicht. Es gibt Kinder, die nicht fremdeln. Sie sind einfach so mutig, neugierig oder tolerant, dass sie erst einmal offen auf jede andere Person zugehen. Oder ihre Vorbehalte nur ganz schwach zeigen, was eventuell nicht einmal von den Eltern immer bemerkt wird. Auch kann es sein, dass erst mit zwei oder drei Jahren eine Scheu gegenüber Fremden deutlich zutage tritt.
Das ist jedenfalls kein Signal dafür, dass die Bindung zur Mutter (oder einer anderen engen Bezugsperson) gestört ist. Kritisch wird es erst, wenn ein Kleinkind sich in einer belastenden Situation (Schmerzen, Krankheit, Müdigkeit) NICHT an seine vertraute Bezugsperson wendet, sondern auch bei ihr fremdelt.
Letzte Aktualisierung: 03.03.2020, BH