Die geistige Entwicklung beim Kind

Vom ersten Lebenstag an entwickelt sich Ihr Kind geistig und körperlich. Es wird nicht nur grösser und kräftiger, sondern es lernt vor allem unheimlich viel.

Kind sitzt mit Vater am Tisch
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Wenn Sie bedenken, dass das Gehirn eines Kindes am Ende der Kindergartenzeit bereits 90 Prozent des Gewichts eines erwachsenen Gehirns aufweist, können Sie sich vorstellen, wie aufnahmefähig Kinder sind.

Wie Kinder lernen


Nie ist das Gehirn so leistungsfähig wie im Kindesalter. Wie schnell ein Kind lernt und wie gut es sich geistig entwickelt, ist aber von einigen Faktoren abhängig: Wie wächst ein Kind auf, wie wird es erzogen und welche Werte bekommt es vermittelt? Ausserdem spielen die Motorik, der Gleichgewichtssinn oder das Hör- und Sehvermögen eine grosse Rolle.

Ihr Kind wird eine Persönlichkeit


Irgendwann werden Sie erste Charakterzüge Ihres Kindes feststellen, zum Beispiel ob es eher ruhig und zurückhaltend oder wild und draufgängerisch ist. Zum einen bekommen die Kinder gewisse Wesenseigenschaften mit in die Wiege gelegt, sie orientieren sich aber auch am Verhalten ihrer Eltern, weiteren Betreuungspersonen oder anderen Kindern. Den richtigen Charakter können Eltern ungefähr im Kindergartenalter erkennen.

Plaudertasche oder stiller Beobachter?


Vom zweiten bis siebten Lebensjahr lernt Ihr Kind, sich über die Sprache auszudrücken und mit der Umwelt zu kommunizieren. Das Sprechenlernen ist ein Meilenstein in der Entwicklung eines Kindes und eine enorme Leistung

Aber wie im ganzen Entwicklungsprozess, so hat auch hier jedes Kind sein eigenes Tempo. Einige Kinder sprechen bereits vor ihrem ersten Geburtstag die ersten Worte, andere finden den Weg zur Sprache erst mit zweieinhalb.

Häufige Fragen zum Thema

Die Sprachentwicklung verläuft bei jedem Kind unterschiedlich. Die ersten Wörter, der erste Zweiwortsatz, veranlassen Eltern häufig zu Vergleichen mit gleichaltrigen Kindern, was nicht selten zu Verunsicherungen führt. Im Alter von 24 Monaten sprechen etwa 20 Prozent aller Kinder noch keine 50 …

Wenn das Sprechen Mühe bereitet


Während manche Kinder mühelos unter Umständen sogar mehrere Sprachen gleichzeitig lernen, treten bei anderen Sprachstörungen auf. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Störungen der Sprachentwicklung und Sprechstörungen. Auch eine Beeinträchtigung der Stimme oder des Kommunikationsverhaltens – zum Beispiel fehlender Blickkontakt oder nicht vorhandene Körpersprache – gilt als Sprachstörung.

Gleich mehr als eine Sprache lernen


So leicht wie in den ersten beiden Lebensjahren lernen Kinder nie wieder eine Sprache. Ihr natürlicher Wissensdurst hilft ihnen dabei und so lernen sie ganz nebenbei zwei Sprachen auf einmal.

Seien Sie sich bei einer bilingualen Erziehung aber bewusst, dass Ihr Kind die Sprache nur dann richtig lernt, wenn ein Elternteil diese perfekt spricht, es am besten sogar die Muttersprache ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Wenn der anderer Elternteil die Zweitsprache nicht versteht, kann es dazu führen, dass er sich ausgeschlossen fühlt und es zu Spannungen kommt.

Neugierde und Wissensdurst


Kinder lernen angetrieben von ihrer Neugierde und weil sie ihr Umfeld beobachten und nachahmen. So haben sie zum Beispiel Sprechen oder Laufen gelernt. Indem Sie mit Ihrem Kind spielen, sich mit ihm beschäftigen und seine Fragen beantworten, fördern Sie seine geistige Entwicklung ganz natürlich im Alltag.

Solange Sie als Eltern das Risiko abschätzen können, sollten Sie Ihr Kind gewisse Erfahrungen machen lassen. Fällt es beispielsweise bei den ersten Gehversuchen hin, lernt es daraus, wie es dies beim nächsten Mal vermeiden kann. Und wenn es einmal einen Kaktus angefasst hat weiss es, dass dieser piekst und wird es so schnell nicht wieder tun.

Ängstlich und schüchtern


Insbesondere junge Kinder verhalten sich in Situationen, die neu für sie sind, schüchtern und zurückhaltend. In den ersten Tagen im Kindergarten gleich Freundschaften zu knüpfen oder sich freiwillig zu Wort zu melden, kostet viele Kinder zu viel Überwindung.

Dass Kinder vor verschiedenen Dingen wie zum Beispiel der Dunkelheit, Monstern oder Gewitter Angst haben, ist normal. Manche Kinder fürchten sich aber auch vor Situationen, die vielen anderen Kindern nichts ausmachen. Sie haben zum Beispiel Angst vor fahrenden Zügen, Clowns oder Wellen. Und obwohl sie eigentlich draussen spielen möchten, trauen sie sich nicht, weil das Wetter windig ist. Oder sie möchten das Feuerwerk zwar sehen, die Angst vor den lauten Geräuschen ist aber auch mit Gehörschutz stärker.

Tic-Störungen


Blinzeln, die Nase rümpfen oder mit den Schultern zucken. Aber auch räuspern, schnäuzen oder hüsteln: Tics sind im Kindesalter häufig und verschwinden meist von alleine und so schnell wie sie gekommen sind wieder. Als Eltern brauchen Sie ein wenig Geduld, denn unterdrücken kann ein Kind die Tics wenn überhaupt, dann nur für kurze Zeit. 

Aus der Forschung


Letzte Aktualisierung: 08.02.2024, KM