Erkältungsbad
Wann es entspannend und hilfreich ist - und wann man lieber darauf verzichten sollte.
Wärmezufuhr tut gut!
Sobald sich die ersten Symptome einer Erkältung – Frösteln, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen - zeigen, hat man das Bedürfnis, dem Körper Wärme zuzuführen. Das tut erstens gut und zweitens kann eine massive Erkrankung womöglich noch unterdrückt werden. Denn die Wärme stärkt das Abwehrsystem des Organismus, indem sie ihn in eine Art künstliches, leichtes Fieber versetzt. Ausserdem wirkt sie entspannend und hilft gegen Kopf- und Gliederschmerzen. Neben heissen Getränken (Tee, heisser Zitronensaft, Bouillon), Fussbädern und einer warmen Bettflasche ist das Erkältungsbad dazu ein beliebtes Hausmittel.
Warmes Wasser und ätherische Öle
Die klassischen Zusätze im Erkältungsbad sind ätherische Öle, welche die Atemwege befreien und schleimlösend wirken. Das hilft bei einer verstopften Nase und bei festsitzendem Sekret in den Bronchien.
Pfefferminz-Öl (Menthol)
Eukalyptusöl
Kampferöl (Campher)
Kiefernnadelöl
Fichtennadelöl
Thymianöl
Myrtenöl
Man kann ein Erkältungsbad aber auch mit einem konzentrierten Tee (lose oder in Beutelform mit Thymian, Pfefferminz, Anis) zubereiten, der dem Badewasser zugegeben wird.
Wie lange, wie heiss und was danach?
Ein Erkältungsbad sollte etwa eine Viertelstunde dauern. Dann ist der Körper komplett durchwärmt und das für eine Erkältung typische Frösteln hört auf.
Für die Temperatur gilt: Sie sollte so heiss wie möglich sein, aber noch als wohltuend empfunden werden, was in der Regel zwischen 35 und 40 °C der Fall ist. Sanfter geht es, wenn die Temperatur erst dann nach und nach erhöht wird, wenn man schon in der Wanne liegt.
Nach dem Baden ist es sinnvoll, sich - wie nach einem Saunagang – wohlig-warm einzupacken und etwa eine halbe Stunde Ruhe zu gönnen. Der Kreislauf stabilisiert sich, die Wärme wirkt optimal nach. Danach braucht die vom langen Bad ausgetrocknete Haut eine gute rückfettende Lotion.
Auch für Kinder?
Für Kleinkinder gibt es spezielle Erkältungsbäder mit sanfteren Zusätzen wie Thymian, Myrte oder Sternanis, denn Kampfer, Menthol oder Eukalyptus z.B. kann Krämpfe und Atemnot auslösen. Im ersten Lebensjahr gehen die Empfehlungen sogar dahin, ganz auf Erkältungsbäder zu verzichten. Eine gute Alternative sind Erkältungssalben zum Einreiben und Zusätze zum Inhalieren – aber bitte auch hier ohne Menthol, Eukalyptusöl oder Kampfer!
Wer sollte auf Erkältungsbäder verzichten?
Die positive Wirkung der Wärmezufuhr zeigt sich nur im Anfangsstadium einer Erkältung. Wer bereits Fieber, Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen hat, sollte darauf lieber verzichten. Dann stellt die Hitze für den geschwächten Körper eine zu grosse Belastung dar. Vorsicht gilt auch, wenn Sie unter Bluthochdruck und Venenschwäche (z.B. starke Krampfadern) leiden. Asthmatiker vertragen häufig die ätherischen Öle im Erkältungsbad schlecht.
VORSICHT: Schwangere und stillende Mütter sollten auf Bäder mit Kampfer (Campher), Eukalyptus und Menthol verzichten. Zudem sollten Schwangere im letzten Schwangerschaftsdrittel sowieso nicht zu lange und zu heisse Vollbäder nehmen und sicher stellen, dass sie im Fall einer Kreislaufschwäche nicht alleine daheim sind.