Kaiserschnitt-Babys
Wie es einem Neugeborenen nach dem Kaiserschnitt geht und welche Kinder von dieser Geburt profitieren.
Auch wenn der Stress der Geburt wegfällt, ist ein Kaiserschnitt für das Kind nicht automatisch die bessere Methode, zur Welt zu kommen.
Schwierigkeiten des Babys nach dem Kaiserschnitt
Das Risiko des Eingriffs für das Kind ist bei einem geplanten und unkomplizierten Kaiserschnitt nicht hoch. Geburtsverletzungen oder Sauerstoffmangel sind selten.
Häufig leiden Neugeborenen, die per Kaiserschnitt geboren wurden, jedoch unter Atemproblemen, dem sogenannten Atemnotsyndrom. Aufgrund verschiedener Studien wird von folgenden Gründen ausgegangen:
Im Mutterleib ist die Lunge des Ungeborenen mit Fruchtwasser gefüllt. Dieses wird nicht wie bei der vaginalen Geburt durch den starken Druck auf dem Weg durch den engen Geburtskanal aus der Lunge gepresst.
Ausserdem fehlt die Ausschüttung von Stresshormonen der Mutter, welche für die Entfaltung der Lungen des Neugeborenen notwendig sind.
Eine weitere Folge des Kaiserschnitts ist die erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten. Bei einer vaginalen Geburt kommt das Baby auf seinem Weg durch den Geburtskanal intensiv mit ersten Bakterien in Kontakt. Diese sind wichtig für den Aufbau der Darmflora, welche wiederum die Verdauung regelt und bei der Abwehr von Krankheiten eine grosse Rolle spielt.
Bei einem Kaiserschnitt fehlen dem Kind diese Bakterien. Studien gehen davon aus, dass Kaiserschnitt-Babys aus diesem Grund ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen haben oder häufiger Allergien entwickeln.
Schadet die Narkose dem Baby?
Die meisten Kaiserschnitte werden in Teilnarkose vorgenommen Dabei werden die Medikamente in den Rückenmarkskanal injiziert und betäuben dort direkt die Nerven. Das bedeutet, dass die Mutter wach ist und ihr Kind gleich nach der Geburt in Empfang nehmen kann.
Bei einer Vollnarkose werden die Medikamente intravenös verabreicht, die Mutter schläft und die Betäubungsmittel und gelangen über die Nabelschnur auch zum Baby. Die Anästhesisten achten sehr darauf, dass nur soviel Narkosemittel wie nötig verabreicht werden, damit das Neugeborene nicht darunter leidet.
Welche Babys von einem Kaiserschnitt profitieren
Verschiedene Situationen sprechen dafür, dass das Baby mit einem Kaiserschnitt geboren werden sollte:
Probleme des ungeborenen Kindes, zum Beispiel Sauerstoffmangel oder unreife Frühgeborene
Probleme der Mutter, zum Beispiel Präeklampsie
Vorzeitige Plazentaablösung, Plazentainsuffizient oder ungünstige Lage der Plazenta
Nabelschnurvorfall
Beckenend- oder Querlage des Babys
Zu enges Becken der Mutter
Geburtsstillstand