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                              Plötzlicher Kindstod: Keuchhusten als möglicher Risikofaktor

                              Pflaster am Bein nach Impfung

                              Infektionserkrankungen wie Keuchhusten spielen möglicherweise eine bedeutsame Rolle in der Entstehung des plötzlichen Kindstods. Dies zeigt eine Analyse von Krankenhausdaten der Jahre 1980 bis 2020, die das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Zusammenarbeit mit der Berliner Charité und der Universität Würzburg durchgeführt hat. Es zeigte sich dabei ein statistischer Zusammenhang zwischen der Zahl der Keuchhustenfälle und der Rate beim plötzlichen Kindstod. 

                              Ende der 70er- und während der 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts trat der plötzliche Kindstod besonders häufig auf. In dieser Zeit war die Keuchhusten-Impfquote in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) niedrig. Aus Angst vor möglichen Komplikationen, die sich nicht bestätigt hat, wurde die Keuchhusten-Impfung in der BRD zwischen 1974 und 1991 nicht empfohlen. In der DDR hingegen waren die Impfquoten in dieser Zeit unverändert hoch. 

                              Die Analyse zeigte, dass sich parallel mit der Wiederaufnahme der Keuchhusten-Impfempfehlung durch die Ständige Impfkommission (STIKO) und der gleichzeitigen Änderung der Empfehlung zur Schlafposition in Rückenlage die Rate des plötzlichen Kindstods von 1,68 pro 1000 Lebendgeburten im Jahr 1991 auf 1,18 im Jahr 1992 verringerte. Dies entspricht einem Rückgang von 30 Prozent. In Ostdeutschland lag die Rate des plötzlichen Kindstods 1991 bei 0.79 pro 1000 Lebendgeburten und somit deutlich tiefer als in Westdeutschland. Neben der höheren Impfquote gab es in Ostdeutschland 1972 ein Dekret, Säuglinge nicht in die gefährliche Bauchlage zu legen. Mit der Wiederaufnahme der Impfempfehlung und der Empfehlung der Rückenlage als alleinig sichere Schlafposition sank die Rate des plötzlichen Kindstods in beiden Teilen Deutschlands auf 0,1 pro 1000 Lebendgeburten im Jahr 2020. 

                              Es zeige sich eine deutliche Korrelation zwischen der Häufigkeit von Keuchhusten-Erkrankungen und plötzlichem Kindstod, schreibt das Forschungsteam. Ein kausaler Zusammenhang lasse sich nicht ausschliessen. Die Häufigkeit des plötzlichen Kindstods sei in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Es gelte, einen Wiederanstieg - zum Beispiel durch eine nachlassende Impfbereitschaft - zu verhindern.

                              Quelle: LGL

                              Letzte Aktualisierung: 12.02.2025, swissmom-Redaktion