Das hilft bei Menstruationsbeschwerden
Warum die Periode schmerzhaft sein kann, manchmal sogar auf die Stimmung schlägt und was Sie dagegen tun können.
Periodenschmerzen können alle vier Wochen ganz schön lästig sein und sind eines der häufigsten gynäkologischen Probleme. Viele Frauen leiden kurz vor oder zu Beginn der Periode unter diesen Unterbauchschmerzen, einige sogar so stark, dass sie nicht zur Arbeit gehen oder den Alltag bewältigen können.
Warum schmerzt die Periode?
Die Schmerzen während der Monatsblutung können unterschieden werden:
Primäre Regelschmerzen werden durch das Zusammenziehen der Gebärmutter ausgelöst. Dieser Krampf ist notwendig, um die Schleimhaut abzustossen.
Sekundäre Regelschmerzen werden durch Erkrankungen wie Myome oder Endometriose oder die Spirale ausgelöst. Diese Beschwerden haben Frauen oft erst einige Jahre nach der ersten Menstruation und sie können auch unabhängig von der Periodenblutung auftreten.
Vor allem Frauen unter 20 Jahren leiden häufiger an Schmerzen während ihrer Tage, die Beschwerden können aber mit den Jahren nachlassen. Viele Frauen machen die Erfahrung, dass sie nach der Geburt eines Kindes weniger Schmerzen haben.
Die verschiedenen Beschwerden während der Menstruation
Neben den krampfartigen Unterleibsschmerzen treten auch Rückenschmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen, auf. Durch die Krämpfe können Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten. Auch Kopfschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl sind möglich.
Nicht selten steckt das Prämenstruelle Syndrom (PMS) als Ursache hinter den Beschwerden. Dieses beginnt bereits vor dem eigentlichen Beginn der Periode und kann mit Symptomen wie Abgeschlagenheit, Reizbarkeit, Überempfindlichkeit, depressiven Verstimmungen und Kopfschmerzen auftreten.
Was gegen Periodenbeschwerden hilft
Als Faustregel gilt: Wenn die Beschwerden den Alltag einschränken, sollte eine Frauenärztin zurate gezogen werden. Selber können Sie folgendes gegen die Schmerzen tun:
Auch wenn es einem zuwider ist: Bewegen Sie sich! Sport hilft, die Gebärmutter zu entkrampfen und besser zu durchbluten. Ärzte sprechen auch von einem Ischämieschmerz. Dies bedeutet, dass die Gebärmutter während den Krämpfen nicht genügend durchblutet wird. Mit Sport können Sie dagegenhalten.
Wärme hilft gegen die Verkrampfungen: Eine Bettflasche, eine warme Dusche oder ein Entspannungsbad lindern die Schmerzen. Badezusätze wie Kamille, Heublumen, Thymian, Lavendel und Haferstroh helfen, die Krämpfe zu reduzieren.
Wohlfühlmassage für Ihren Bauch: Erwärmen Sie etwas Mandelöl, geben Sie 2 bis 3 Tropfen ätherisches Majoranöl dazu und massieren Sie Ihre Körpermitte in runden Bewegungen im Uhrzeigersinn.
Kurkuma und Zartbitterschokolade helfen gegen die Stimmungschwankungen und mindert Niedergeschlagenheit und depressive Verstimmungen.
Akupressur aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) kann gegen Regelschmerzen Abhilfe schaffen: Massieren Sie eine Handbreit unterhalb des Nabels leicht mit den Fingerkuppen den Bauch während etwa 30 Sekunden. Danach zwei Fingerbreit oberhalb des Schambeins ebenfalls etwa 30 Sekunden lang sanft drücken. In der Regel lassen Schmerzen dadurch schnell nach.
Menstruationstee: Schafgarbentee mindert Menstruationsbeschwerden. Die Inhaltsstoffe der Heilpflanze sollen die Produktion von Prostaglandinen hemmen. Das sind die Gewebshormone, welche zu Beginn der Periode Krämpfe in der Gebärmutter auslösen und für Regelschmerzen sorgen. Tipp: Mischen Sie sich eine Tee-Mischung aus Schafgarbe, krampflösendem Gänsefingerkraut und entschlackender Brennnessel (besonders gut gegen hormonelle Wassereinlagerungen) zu gleichen Teilen. Übergiessen Sie zwei Teelöffel der Mischung mit einer Tasse heissem Wasser und trinken Sie dreimal täglich eine Tasse.
Magnesium wirkt entkrampfend. Ein hoher Gehalt an Magnesium findet sich zum Beispiel in Nüssen, Weizenkeimen, getrockneten Hülsenfrüchten und ungeschältem Reis.
Auch Kalzium wirkt krampflösend und ist vor allem in Milch, Joghurt, Broccoli, Sesamkörner, grünem Blattgemüse und Mandeln enthalten.
Zur Behandlung des prämenstruellen Syndroms (PMS) und bei Rhythmusstörungen der Menstruationsblutung werden Extrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers eingesetzt.
Wenn alles nichts nützt: Medikamente
Schmerzmittel der Gruppe nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille oder die Hormonspirale sind Mittel der Wahl. Hormonelle Präparate sind meist nur sinnvoll, wenn die Betroffene nicht schwanger werden möchte. Auch Wirkstoffe wie Paracetamol, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Naproxen stehen als Therapie zur Verfügung. Aufgrund ihrer Nebenwirkungen sollten Schmerzmittel, besonders NSAR, nicht ohne ärztliche Anweisung und nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Bei Unterleibkrämpfen helfen auch krampflösende Wirkstoffe wie Butylscopolamin.