Bärlauch – Achtung, Verwechslungsgefahr!
Mit welchen giftigen Pflanzen Bärlauch oft verwechselt wird und wie Sie dies verhindern können.
Bärlauch wächst in der Schweiz an feuchten Stellen in humusreichen Laubwäldern. Im Frühling können grosse Flächen des Waldbodens damit bedeckt sein.
So sieht Bärlauch aus
Die Blätter haben eine elliptische Form, entspringen einzeln aus dem Waldboden, haben einen glatten Rand und eine matte Unterseite. Ausserdem haben sie einen dünnen Stiel, der gut erkennbar ist und sich deutlich vom Blatt abhebt.
Typisch für Bärlauch ist der Duft: Zerreibt man das Blatt, entströmt ein knoblauchartiger Geruch. Wird Bärlauch gegessen, entwickelt sich der scharfe und würzige Geschmack.
Verwechslungen mit Bärlauch
Die Bärlauchblätter können jedoch mit den stark giftigen Blättern der Herbstzeitlose, des Maiglöckchens oder des Aronstabs verwechselt werden.
Nach dem Verzehr von Maiglöckchen (Convallaria majalis) oder Maieriesli kann es zu Erbrechen und Durchfällen sowie einem verlangsamten oder unregelmässigen Puls kommen.
Die Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) enthalten das hochwirksame Zellgift Colchicin, das innerhalb von wenigen Tagen zu Organversagen führen kann. Seit dem Jahr 2000 hat Tox Info Suisse vier tödlich verlaufende Vergiftungen mit Herbstzeitlosen vermerkt.
Die jungen Blätter des Aronstabs (Aurum maculatum) sind denen des Bärlauchs sehr ähnlich. Die beiden Pflanze können ausserdem unmittelbar nebeneinander wachsen. Deshalb kann es vorkommen, dass beim Bärlauchpflücken auch aus Versehen Blätter des Aronstabs mitgepflückt werden.
Symptome nach dem Genuss von Bärlauch
Haben Sie vermeintlich Bärlauch gepflückt und gegessen und einige Stunden später Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sollten Sie Tox Info Suisse (Tel. 145) anrufen. Gerade bei einer Vergiftung mit Herbstzeitlosen ist schnelles Handeln wichtig.
Tipps zum Pflücken von Bärlauch
Grundsätzlich erkennen Sie Bärlauchblätter am typischen Knoblauchgeruch. Die Blätter der Herbstzeitlose und des Maiglöckchens hingegen riechen bitter und sind kleiner. Die Blätter des Aronstabs riechen unauffällig. Ausserdem können folgendermassen vorbeugen, dass Sie die falsche Pflanze pflücken:
Bestimmen Sie den Bärlauch bereits vor dem Pflücken. Ist dies einmal geschehen, sind die Blätter noch schwieriger auseinanderzuhalten.
Kontrollieren Sie zu Hause beim Waschen des Bärlauchs jedes Blatt sorgfältig.
Sammeln Sie den Bärlauch eher im Innern des Waldes als am Waldrand, denn dort befinden sich häufig auch Herbstzeitlosen zwischen dem Bärlauch.