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                              Eltern auf der Neonatologie

                              Wie der Alltag auf einer Neonatologiestation für Ihr Kind aussieht und warum es so wichtig ist, dass Sie so oft als möglich bei ihm sind.

                              Mutter streichelt Baby im Inkubator
                              ©
                              GettyImages

                              Die Trennung von ihrem Kind und die Angst um seine Gesundheit ist für die Eltern sehr schmerzhaft. Für das Kind sind die Eltern aber auch auf der Neonatologie die wichtigsten Bezugspersonen.

                              Darum sind die Eltern auf der Neonatologie so wichtig


                              Ein Frühgeborenes oder krankes Neugeborenes ist gezwungenermassen von den Eltern getrennt. Trotzdem braucht es so viel Nähe und Geborgenheit, wie es bekommen kann. Und auch für die Eltern ist es sehr wichtig, dass sie eine Bindung zu ihrem Kind aufbauen können.

                              Die Besuchszeiten sind auf den meisten Neonatologie-Stationen für die Eltern nicht beschränkt, weil ihre Anwesenheit für das Kind Sicherheit und Vertrauen bedeuten. Sie können ihr Kind berühren, mit ihm sprechen, ihm etwas vorlesen oder -singen. Ihre Stimme wird das Baby wahrnehmen, wiedererkennen und damit merken, dass sie da sind. Es wird die Berührungen und den Körperkontakt geniessen und sich dabei entspannen können. Wenn es der Zustand des Babys zulässt, werden es die Eltern mit der Känguru-Methode auch häufig ganz nahe bei sich haben können.

                              Viele Eltern fühlen sich gerade zu Beginn der Zeit auf der Neonatologie hilflos, weil sie nicht unmittelbar etwas für ihr Kind tun können. Sie werden aber nach und nach in die Pflege eingebunden und können das Baby nach Anleitung selber wickeln, füttern oder waschen.

                              So wird das Baby auf der Neonatologie behandelt


                              Der Gesundheitszustand von Kindern auf der Neonatologie ist durch ihre zu frühe Geburt oder ihre Krankheit oft instabil und es ist wichtig, dass sie wenig Stress ausgesetzt sind. Pflegeverrichtungen und Untersuchungen werden wenn möglich dann durchgeführt, wenn das Kind wach ist, um es nicht extra wecken zu müssen.

                              Der Inkubator – auch Brutkasten genannt – hält die Körpertemperatur des Kindes aufrecht und schützt es vor Lärm. Häufig wird der Inkubator wegen des hellen Lichts mit einem Tuch zugedeckt. Durch spezielle Öffnungen für die Hände können die Eltern ihr Kind berühren. 

                              Die Körperfunktionen des Kindes werden kontinuierlich überwacht. Aus diesem Grund ist es auch mit Kabeln verbunden. Damit werden zum Beispiel die Herzfrequenz, die Atmung oder die Sauerstoffsättigung kontrolliert und dokumentiert.

                              Über eine Sonde, die über den Mund oder die Nase direkt in den Magen führt, wird das Baby ernährt, denn die meisten Frühgeborenen und kranken Kinder sind zu schwach, um gestillt zu werden. Da Muttermilch die beste Nahrung für ein Baby ist, wird die Mutter im Abpumpen angeleitet und unterstützt.

                              Viele Kinder auf der Neonatologie brauchen Unterstützung bei der Atmung. Manchmal reicht eine Sonde in der Nase, welche zusätzlichen Sauerstoff verabreicht; in anderen Fällen eine CPAP-Maske, die von einem Beatmungsgerät gesteuert wird. Reichen diese Massnahmen nicht, muss das Kind intubiert und künstlich beatmet werden.

                              Unterstützungsangebote für Eltern von Neokindern


                              Mit einem zu früh geborenen oder kranken Neugeborenen wird das Leben der Eltern auf den Kopf gestellt. Emotional ist diese Zeit eine grosse Belastung. Auf der Neonatologie stehen den Eltern Fachpersonen aus dem Bereich der psychologischen, seelsogerischen oder sozialen Beratung zur Verfügung.

                              In der Schweiz verfügt die Organisation "Frühchen und Neokinder" über einen sogenannten Peer-Pool. Damit sind Eltern gemeint, welche die gleiche oder eine ähnliche Situation erlebt haben und darin geschult sind, Eltern in dieser Ausnahmesituation zu unterstützen. Aktuell sind solche "Eltern unterstützen Eltern"-Gruppen auf der Neonatologie in Bern, Aarau und St. Gallen aktiv.

                              Häufige Fragen zum Thema

                              Ja, das ist sogar unter gewissen Voraussetzungen sogar sehr wichtig für die Entwicklung Frühgeborener. Die Eltern können nach kurzer Anleitung durch das Pflegepersonal und unter Berücksichtigung bestimmter hygienischer Bedingungen ihr Baby streicheln und bald auch aktiv versorgen, d.h. wickeln und …
                              Das Baby muss dann nicht mehr in den Brutkasten, wenn es "reif" genug ist, d.h. wenn seine sogenannten Vitalfunktionen unabhängig funktionieren. Dazu ist schon einmal wichtig, dass es seine Körpertemperatur selbst aufrechterhalten kann. Ist seine Lungenfunktion ausreichend, braucht es auch nicht …

                              Aus der Forschung


                              Letzte Aktualisierung: 01.07.2024, KM