• Newsletter

  • Kinderwunsch
    • Schwangerschaft
      • Geburt
        • Wochenbett
          • Baby
            • Kind

              • Stillen
                • Krankheiten
                  • Familie
                    • Frauengesundheit
                      • Erziehung
                        • Vater werden
                          • Gesund Leben
                            • Arbeit, Recht und Finanzen

                              Milchschorf und Kopfgneis beim Baby

                              Was Sie über diese häufigen schuppigen Hauterscheinungen bei Babys und die richtige Behandlung wissen müssen.

                              Säugling mit Milchschorf, Kopfgneis
                              ©
                              GettyImages

                              Milchschorf und der harmlosere Kopfgneis sind krustige, schuppige Hauterscheinungen. Wie sich diese beiden Ekzeme unterscheiden und behandelt werden.

                              Wie unterscheiden sich Kopfgneis und Milchschorf?


                              MilchschorfKopfgneis
                              Beginn:erscheint meist nach dem 3. Lebensmonaterscheint etwa eine Woche nach der Geburt
                              Dauer:mehrere Monate bis zu 2 Jahreheilt in der Regel nach dem 3. Lebensmonat ab (kann aber auch bis ins Grundschulalter vorhanden sein)
                              Prognose:kann in ein chronisches, atopisches Ekzem übergehen (Neurodermitis)wird in der Regel nicht chronisch
                              Ursache:multifaktoriellTalgproduktion durch mütterliche Hormone
                              Juckreiz:kann sehr starken Juckreiz verursachenkaum Juckreiz
                              Krusten:harte Schuppenweiche, fetthaltige Schuppen
                              Therapie:juckreizstillende MassnahmenKrusten können durch Öle und Bäder abgelöst werden (mildes Babyshampoo)

                              Kopfgneis (Seborrhoisches Ekzem)


                              Kopfgneis ist die häufigere, aber unkompliziertere der beiden Hauterscheinungen. Er entsteht durch Reste mütterlicher Hormone, die die Talgproduktion der Kopfhaut anregen. Die fetten Schuppen jucken aber kaum, sie sind eher ein kosmetisches, vorübergehendes Problem.

                              So wird Kopfgneis behandelt


                              Finden sich keine Rötungen, sondern nur fettige Schuppen (seborrhoische Dermatitis), handelt es sich um Kopfgneis, der entfernt werden darf, zum Beispiel durch eine sanfte Massage mit Vaseline. Waschen Sie danach den Kopf Ihres Babys mit einem sanften Shampoo. Sie können auch über Nacht etwas Babyöl, Mandelöl oder sogar mildes Olivenöl auf die betroffenen Stellen auftragen und das Öl zusammen mit den Schuppen am folgenden Morgen vorsichtig mit einer Babybürste ablösen und abwaschen.

                              Erschrecken Sie nicht, wenn es dabei eventuell büschelweise zu Haarausfall kommt. Gerade in den ersten Monaten fallen Babyhaare eher aus, als dass neue hinzukommen. Deutlich wird das auch bei der sogenannten Liegeglatze. Wenn das Kind viel liegt, fallen in dem Bereich die Haare schneller aus und wachsen schlechter wieder nach. Der Haarausfall bei Säuglingen erreicht seinen Höhepunkt meist um den zweiten bis vierten Monat nach der Geburt.

                              Milchschorf (Endogenes oder atopisches Ekzem)


                              Milchschorf nennt man auch Säuglingsekzem. Damit wird angedeutet, dass es sich um den ersten Ausdruck einer meist angeborenen Überempfindlichkeit der Haut handelt, die später in eine Neurodermitis übergehen kann. Das Ekzem wird durch eine allergische Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel, wie Kuhmilch oder auch andere Nahrungsmittel, hervorgerufen. Der Name hat aber nichts mit einer möglichen Milchallergie zu tun, sondern damit, dass die Auflagerungen wie übergekochte Milch aussehen.

                              Milchschorf tritt im ersten Lebensjahr vor allem nach dem dritten Monat auf. Als Ursache wird eine Überproduktion von Talg sowie eventuell eine zusätzliche Pilzinfektion diskutiert.

                              So sieht Milchschorf aus


                              Der Milchschorf beginnt in der Regel an den Wangen und breitet sich schnell auf Stirn, Hals, Arm- und Beinbeugen und nicht selten auch über die gesamte Haut aus. Auf der geröteten, schuppenden Haut bilden sich Knötchen, dann Bläschen, die stark jucken und nässen, sich entzünden können und dann verkrusten. Im Blut finden sich alle Merkmale einer Allergie.

                              Auch auf der Kopfhaut bilden sich fettige, gelbglänzende Schuppen ("Gneis"), Krusten und scharf begrenzte Hautrötungen wechselnder Stärke. In schweren Fällen bilden sich grossflächige Schuppen und Flecken von gelblich-brauner Farbe und es entsteht ein fettiger Schorf. Dann sollten Sie unbedingt Ihren Kinderarzt konsultieren.

                              Wenn die Erkrankung zuerst an Po und Leistenfalte sichtbar wird, kann sie leicht mit einer Windel-Dermatitis – auch Windelekzem oder Windelausschlag genannt – verwechselt werden.

                              Milchschorf behandeln


                              Als Grundpflege wird gerne Harnstoffsalbe (Urea) verwendet, weil diese die Feuchtigkeit in der trockenen, gereizten Haut hält. Auch empfiehlt sich die Verwendung eines besonders sanften oder medizinischen Shampoos oder salizylhaltige Vaseline. Bewährt haben sich zudem Ölbäder oder Fettsalben. Ausserdem Teersalben, häufig in Kombination mit Kortison, was bei Kindern aber immer nur für kurze Zeit eingesetzt werden sollte. Nässende Formen können mit entzündungshemmenden Umschlägen oder Lotionen behandelt werden. In der Regel werden die Mittel abends einmassiert und weichen die Verkrustungen über Nacht auf. Am nächsten Tag lassen sich die Schuppen abwaschen. 

                              Vielen Kindern hilft bei Milchschorf die Einnahme von Nachtkerzenöl. Unter einer Langzeittherapie mit diesem Medikament bleibt die Haut häufig erstaunlich stabil. Dieses Medikament gibt es in Ölform, das mit etwas Saft verabreicht werden kann. Sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin darüber.

                              Kratzen Sie auf keinen Fall festsitzende Schuppen ab! Das ist für Ihr Baby schmerzhaft und kann zu kleinen Wunden und nachfolgenden Entzündungen führen.

                              Meist heilt der Milchschorf innerhalb des ersten Lebensjahres, selten auch etwas später, von selbst aus.

                              Milchschorf als Symptom einer Neurodermitis?


                              Milchschorf kann ein erster Hinweis auf Neurodermitis (atopisches Ekzem) sein. Diese entzündliche, allergisch bedingte Stoffwechselstörung der Haut befällt meist nach dem zweiten Lebensjahr vorwiegend die Gelenkbeugen und manchmal das Gesäss, in schweren Fällen auch Bauch und Rücken. Dazu gesellt sich häufig ein Bronchial-Asthma oder eine chronische Bronchitis. Hauptsymptom ist der quälende, vor allem nachts auftretende Juckreiz.

                              Was hilft gegen den Juckreiz?


                              • Dünne Fäustlinge aus Baumwolle für die Nacht.

                              • Die Fingernägel immer kurz halten.

                              • Kleidung aus Baumwolle (keine Kunstfasern)

                              • Nur unparfümierte Pflegeprodukte benutzen.

                              • Baden und nicht duschen, um die Haut des Kindes nicht auszutrocknen.

                              • Überhitzung vermeiden

                              Kann man Milchschorf und Kopfgneis vorbeugen?


                              Als vorbeugende Massnahme gegen Kopfgneis und Milchschorf ist regelmässiges Haarewaschen und tägliches sanftes Durchbürsten der Haare zu empfehlen. Das haben Babys sehr gerne, ausserdem wird die Durchblutung der Kopfhaut angeregt.

                              Letzte Aktualisierung: 17.01.2022, BH