Langfristig höheres Infektionsrisiko nach häufigen Infektionen im Kleinkindalter
Kinder, die im Kleinkindalter häufig an Infektionen erkranken, haben während der gesamten Kindheit ein höheres Risiko für mittelschwere bis schwere Infektionen. Auch werden mehr Antibiotikatherapien benötigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine dänische Studie, die im JAMA Network Open veröffentlicht wurde. Das Forschungsteam analysierte die täglichen Aufzeichnungen zu Symptomen und Medikamenten von 614 Kindern. Aufgezeichnet wurden Episoden von Erkältungen, Magen-Darm-Grippen, Fieber, Mittelohrentzündungen, Mandelentzündungen sowie Lungenentzündungen, die bei den Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren auftraten. Zudem wurden die Daten zu Infektionen und Antibiotikaverschreibungen untersucht, als die Kinder 10 bis 13 Jahre alt waren.
Bei den Kindern traten im Alter von 0 bis 3 Jahren durchschnittlich 16,4 Infektionen auf, am häufigsten Erkältungen. Bei den Kindern, die bis zum Alter von 3 Jahren 16 oder mehr Infektionen hatten, war das Risiko für mittelschwere bis schwere Infektionen und Antibiotikabehandlungen deutlich höher als bei Kindern mit 15 oder weniger Infektionen. Selbst bei Kindern, die nicht zur Gruppe mit hoher Infektionsbelastung gehörten, erhöhte jede im Tagebuch aufgeführte Infektion das spätere Risiko für mittelschwere bis schwere Infektionen und Antibiotikatherapien. Die Studie deute darauf hin, dass die Infektionsbelastung im frühen Kindesalter während der ganzen Kindheit andauern könne, schreibt das Forschungsteam. Die Ergebnisse seien wichtig für die Prognose und die Nachsorge von Kindern, die im frühen Alter eine hohe Belastung durch Infektionen aufwiesen.
Quelle: JAMA Network Open