Stillen - Mit Papas Hilfe geht es besser
Väter können zwar nicht stillen. Aber sie können eine Menge dazu beitragen, dass es mit dem Stillen besser klappt.
Das Baby will alle ein bis zwei Stunden an die Brust, bei der Mutter dreht sich alles nur noch um die Frage, ob das Kind auch wirklich satt wird und oft ist sie nach den Mahlzeiten so müde, dass die beiden gleich zusammen eindösen. Als Vater könnte man sich da manchmal schon fast ein wenig ausgeschlossen fühlen. Diverse Studien belegen jedoch, dass dem Vater in der Stillzeit eine tragende Rolle zukommt. Ob und wie lange eine Mutter stillt, hängt unter anderem nämlich stark davon ab, wie der Vater dem Stillen gegenüber eingestellt ist und ob er seine Partnerin unterstützt. Die Wege, wie Sie zu einer gelungenen Stillzeit beitragen können, sind vielfältig.
1. Informieren Sie sich gut
Machen Sie sich wenn möglich schon vor der Geburt mit den vielen Vorzügen des Stillens vertraut und informieren Sie sich über die verschiedenen Probleme, die auftreten können. Wenn Sie wissen, was ein Milchstau ist und eine Ahnung davon haben, was man dagegen tun kann, können Sie Ihre Partnerin nicht nur zum Durchhalten ermutigen, sondern ihr auch mit den richtigen Hausmitteln helfen, dass sie sich bald wieder besser fühlt. Erkundigen Sie sich ausserdem, wo Sie in Ihrer Nähe Hilfe bei Stillproblemen bekommen, damit Ihre Partnerin professionelle Unterstützung hat, wenn nicht alles so rund läuft wie erwartet.
2. Lassen Sie keinen Stress aufkommen
Stillende Mütter können keinen Stress gebrauchen, denn Stresshormone verzögern und reduzieren die Ausschüttung von Stillhormonen. Der Milchfluss gerät in Stocken, ein Milchstau kann die Folge sein. Als Vater können Sie viel dazu beitragen, dass es nicht zu stressigen Situationen kommt, zum Beispiel, indem Sie in den ersten Wochen dafür sorgen, dass die Familie nicht von Besuchern überrannt wird, indem Sie mehr Hausarbeiten übernehmen und indem Sie Ihrer Partnerin Erholungspausen verschaffen. Auch Spannungen in der Beziehung führen zu Stress. Suchen Sie deshalb immer wieder nach Gelegenheiten, in denen Sie sich in Ruhe mit Ihrer Partnerin austauschen können, damit es nicht zu belastenden Konflikten kommt.
3. Umsorgen Sie Ihre Partnerin
Stillen ist zwar schön, geht aber auch an die Substanz. Es macht durstig, also wird Ihre Partnerin dankbar sein, wenn Sie ihr ein Getränk bereitstellen. Es macht hungrig, folglich sind gesunde Snacks und ab und zu ein Stück Schokolade stets willkommen. Das lange Sitzen kann zu Verspannungen führen, also wird sie froh sein, wenn Sie ihr einen bequemen Ort zum Stillen einrichten, ihr das Stillkissen zurechtrücken oder den Rücken massieren.
4. Kümmern Sie sich um Ihr Baby
Väter können nicht stillen, aber sie können das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Zuwendung befriedigen. Baden, wickeln, spielen, massieren, in den Schlaf wiegen - all dies stärkt die Bindung zwischen Vater und Kind. Wenn das Stillen erst einmal richtig eingespielt ist, können Sie dem Baby auch mal ein Fläschchen mit abgepumpter Muttermilch geben. So wird die Mutter entlastet und Sie werden immer mehr zu einer wichtigen Bezugsperson für Ihr Kind.
5. Über das Stillen reden
Eine Stillmahlzeit dauert in den ersten Wochen gut und gerne zwanzig bis vierzig Minuten und das acht bis zwölf Mal in 24 Stunden. Viel Zeit also, in der alles andere still steht. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um sich mit Ihrer Partnerin über das Stillen zu unterhalten. Welche Art von Unterstützung wünscht sie sich? Möchte sie während der Stillmahlzeiten ihre Ruhe haben, oder würde sie sich freuen, wenn Sie diese Zeit so oft als möglich gemeinsam verbringen? Wie geht es ihr? Wie geht es Ihnen?
6. Lassen Sie sich nicht verunsichern
Die Schwiegermutter behauptet, in der Familie Ihrer Partnerin habe noch keine Frau erfolgreich stillen können, das sei genetisch bedingt. Ihr Arbeitskollege sagt, solange das Baby die Brust ganz für sich habe, sei an Sex nicht zu denken. Die Nachbarin erzählt, ihr Baby bekomme abends vor dem Einschlafen stets einen Schoppen, weil Muttermilch nicht ausreichend sättige. Im Verlaufe der Stillzeit werden Eltern immer wieder mit Ammenmärchen konfrontiert, die für Verunsicherung sorgen. Auch wenn sich das Stillen einmal eingespielt hat, bleibt es also wichtig, sich um verlässliche Informationen zu kümmern und sich bei Problemen beraten zu lassen.