Nasenbluten bei Kindern
Nasenbluten kommt bei Kindern auch ohne Fremdeinwirkung nicht selten vor. Was bei der Blutstillung und Vorbeugung hilft.
Bei Kindern im Alter zwischen drei und acht Jahren kommt es häufig auch ohne Fremdeinwirkung zu Nasenbluten (Epistaxis). Meist sieht es gefährlicher aus, als es ist, denn schon fünf Milliliter Blut können ein ganzes Taschentuch rot einfärben.
Ursachen von Nasenbluten bei Kindern
Die Blutung an und für sich ist in den meisten Fällen völlig harmlos. Schuld am Nasenbluten ist häufig eine Verletzung im vorderen Bereich der Nase, der sich Locus Kiesselbachii nennt.
Bei Kindern und Jugendlichen passiert das gelegentlich im Zuge starker Wachstumsschübe, zum Beispiel während der Pubertät. Andere Ursachen sind:
Das Bohren in der Nase
Ein Stoss oder Schlag auf die Nase
Schnupfen, Niesen und heftiges Schnäuzen
Nach operativen Eingriffen im Rachen- oder Nasenraum (z.B. das Entfernen von Polypen)
Nebenwirkung von Medikamenten
Ein Fremdkörper in einem Nasenloch.
Was tun bei Nasenbluten?
Besonders Kinder geraten leicht ausser sich, wenn sie zum ersten Mal mit Nasenbluten zu tun haben und sich das Taschentuch schnell dramatisch rot färbt. Bleiben Sie ruhig, dann beruhigt sich auch Ihr Kind.
Am besten sitzt das Kind auf Ihrem Schoss und beugt seinen Kopf leicht nach vorn, optimalerweise über ein Lavabo.
Wenn der Kopf nach hinten gekippt wird, läuft das Blut durch den Rachen in den Magen oder die Atemwege und verursacht Übelkeit und Erbrechen. Das wiederum verstärkt den Druck auf die Nasenwände und regt die Blutung an. Blut, welches in den Mundraum gelangt, sollte ausgespuckt und nicht hinuntergeschluckt werden.
Legen Sie einen kalten, feuchten Waschlappen oder ein in ein Tuch gewickeltes Cool-Pack in den Nacken des Kindes. Durch die Kälte verengen sich die Gefässe.
Die Blutung lässt schneller nach, wenn Sie oder Ihr Kind mit Daumen und Zeigefinger den oberen Teil der Nasenflügel zusammendrücken – natürlich so, dass Ihr Kind noch Luft bekommt. Ausnahme: Eine gebrochene Nase sollten Sie nicht berühren.
Stecken Sie keine Watte, Mull oder Ähnliches in die Nase Ihres Kindes. Es ist günstiger, wenn das Blut nach aussen abfliessen kann. Ausserdem könnten Sie beim Entfernen der Watte die Wunde wieder aufreissen.
Nach zehn Minuten sollte die Blutung stoppen. Ist sie sehr stark, lässt nach 15 Minuten nicht nach oder beginnt immer wieder von Neuem, legen Sie das Kind auf den Bauch, der Kopf liegt mit der Stirn auf den verschränkten Armen. Rufen Sie Ihren Kinderarzt an, in diesem Fall muss eventuell eine Gerinnungsstörung abgeklärt werden.
Nehmen Sie ausserdem ärztliche Hilfe in Anspruch, wenn Ihr Kind gestürzt ist, sich den Kopf angeschlagen hat oder Sie nicht sicher sind, ob die Nase gebrochen ist. Auch wenn es an anderen Stellen wie zum Beispiel aus dem Mund oder Rachen blutet oder Ihr Kind Atembeschwerden hat.
Überlassen Sie das Entfernen eines Fremdkörpers unbedingt dem Arzt. Am besten einem HNO-Spezialist, der die entsprechenden Instrumente dafür hat.
Das Abheilen der Wunde kann bis zwei Wochen dauern. Achten Sie besonders jetzt darauf, dass Ihr Kind nicht in der Nase bohrt oder heftig schnäuzt.
Wenn ein Kind innerhalb von ein bis zwei Wochen immer wieder Nasenbluten hat und dabei auch kräftig blutet, ist es sinnvoll, dass sich ein Facharzt des Problems annimmt. Vielleicht muss ein erweitertes Blutgefäss in der Nase mit einem Laser verödet werden.
Vorbeugung von Nasenbluten
Vor allem im Winter, wenn die Schleimhäute durch die trockene Luft gereizt sind, platzen die Äderchen in der Nase sehr leicht und beginnen zu bluten. Vorbeugen können Sie mit speziellen Salben, Spülungen oder Sprays. Zusätzlich lässt sich die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung mit einem Luftbefeuchter erhöhen.