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                              Gehirnerschütterung beim Kind

                              Diese Verletzung ist von aussen nicht sichtbar. Woran Sie eine Gehirnerschütterung trotzdem erkennen und wie Sie dann richtig reagieren.

                              Kind liegt auf dem Sofa
                              ©
                              GettyImages

                              Die Gehirnerschütterung ist die leichteste Form eines Schädel-Hirn-Traumas und eine der häufigsten Folgen eines Unfalls bei Kindern und Jugendlichen.

                              ❗️Das Wichtigste in Kürze

                              • Ist Ihr Kind nach einem Sturz oder Schlag auf den Kopf nicht ansprechbar oder stark verwirrt, rufen Sie den Rettungsdienst.
                              • War es bewusstlos, erbricht und verhält sich auffällig, sollten Sie es ins Spital bringen.
                              • Bei leichten Symptomen wie zum Beispiel Kopfschmerzen und/oder Übelkeit, nehmen Sie Kontakt mit dem Kinderarzt auf.

                              Was ist eine Gehirnerschütterung?


                              Vor einer Gewalteinwirkung von aussen wird das Gehirn durch den Schädelknochen geschützt. Im Schädel drin sorgt der Liquor – das Gehirnwasser – dafür, dass die Erschütterungen abgefedert werden. Wenn das Gehirn aber durch einen plötzlichen und ruckartigen Schlag innen an den Schädelknochen stösst, das Gehirn also erschüttert wird, kann es Schaden nehmen.

                              Die Symptome einer Gehirnerschütterung


                              In vielen Fällen folgt auf eine Gehrinerschütterung eine kurze Bewusstlosigkeit, die manchmal nur Sekunden, in schwereren Fällen aber auch über eine Minute dauern kann. Meistens hat das Kind anschliessend auch Gedächtnislücken, die sich je nach Dauer der Bewusstlosigkeit erst nach mehreren Stunden wieder schliessen. Weitere typische Symptome sind: 

                              • Kopfschmerzen

                              • Übelkeit mit Erbrechen

                              • Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Sehprobleme

                              • Licht- und Lärmempfindlichkeit

                              • Orientierungsprobleme, ungeschickte Bewegungen, Verlangsamung

                              • wirre Gedanken und Handlungen

                              • Müdigkeit, Erschöpfung

                              Bei Babys und Kleinkindern zeigen sich die typischen Symptome nicht immer deutlich und häufig bis zu 12 Stunden zeitverzögert.

                              So reagieren Sie bei einer Gehirnerschütterung richtig


                              • Ist das Kind nicht ansprechbar, stark verwirrt oder verlangsamt, informieren Sie den Rettungsdienst.

                              • Bei Bewusstlosigkeit sollten sie das Kind in die stabile Seitenlage bringen.

                              • War das Kind bewusstlos, klagt über Übelkeit und erbricht, verhält sich auffällig oder blutet aus Nase, Ohren oder Mund, sollten Sie mit ihm ins Spital fahren.

                              Sind die Symptome nicht so stark ausgeprägt, können Sie zur Sicherheit Ihre Kinderärztin informieren und sich beraten lassen. In vielen Fällen kann eine leichte Hirnerschütterung zu Hause auskuriert werden.

                              Die Behandlung einer Gehirnerschütterung


                              Muss Ihr Kind hospitalisiert werden, wird es dort während 24 Stunden überwacht, um mögliche Verletzungen des Gehirns frühzeitig zu erkennen. Dadurch, dass das Gehirn an den Schädelknochen geprallt ist, können Blutungen entstehen. Die Folgen davon zeigen sich in den meisten Fällen erst Stunden nach dem Unfall.

                              Bis sich das Gehirn eines Kindes von einer Erschütterung erholt hat, kann es bis zu einigen Wochen dauern. Die Behandlung ist im Grunde genommen einfach: Ihr Kind braucht sehr viel Ruhe, damit sich das verletzte Gehirn nicht anstrengen muss. Das bedeutet keine Reizung durch Lärm, Sonne, Fernseher, Tablet oder Handy.

                              Gerade bei kleinen Kinder ist das Einhalten von Ruhe nicht immer einfach: Ihr Bewegungsdrang ist gross und sobald sie keine Beschwerden mehr haben, werden sie wieder ihrem Spieltrieb folgen. Versuchen Sie trotzdem, immer wieder Pausen einzulegen, in denen Sie Ihrem Kind zum Beispiel etwas vorlesen. So kann es sich in diesen kurzen Phasen erholen.

                              Die Rückkehr zur Schule nach einer Gehirnerschütterung


                              Nach einer Erschütterung des Gehirns kann Ihr Kind Konzentrationsschwierigkeiten haben, weniger belastbar sein oder Mühe damit haben, Aufgaben zu verstehen. Möglicherweise bemerken Sie oder die Lehrperson, dass es vergesslicher ist oder Probleme beim Lesen, Schreiben oder Rechnen hat.

                              In vielen Fällen hilft es, wenn das Kind etappenweise wieder in den Schulalltag zurückfindet. Beginnen Sie mit einem kleinen Pensum und steigern Sie es je nach dem, wie es Ihrem Kind dabei geht. Ausserdem kann der Schulalltag in Absprache mit der Lehrperson folgendermassen angepasst werden:

                              • Regelmässige Pausen einplanen

                              • Einen ruhigen Rückzugsort ermöglichen

                              • Aufgaben, die sich in kurzer Zeit lösen lassen und keine lange Konzentrationsphase brauchen

                              • Mehr Zeit für das Lösen von Aufgaben zur Verfügung stellen

                              Wann Ihr Kind wieder sportlich aktiv werden kann, sollten Sie mit dem Kinderarzt besprechen. Je nach Alter, Schweregrad der Gehirnerschütterung und Sportart ist dies erst nach frühestens 6 Wochen sinnvoll. Bei älteren Kindern kann es zum Beispiel bei Mannschaftssportarten ruppig zu und her gehen und die Gefahr einer erneuten Verletzung erhöhen.

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