Schlittelspass – aber vorsichtig!
Eine wunderbare tief verschneite Winterlandschaft, wärmende Sonnenstrahlen trotz Kälte laden ein: Ab in den Schnee, den Berg hoch und auf zum Schlitteln. Die rasante Abfahrt wird von Freudenschreien begleitet, der Schnee wirbelt durch die Luft, die Landschaft rast vorbei.
Ob mit Rodel, Bob oder Schlitten, eine sichere Vorbereitung und Ausrüstung gehört dazu. Einige Punkte sollten nicht vergessen gehen: Warm anziehen, am besten nach dem Zwiebelprinzip. So lassen sich leicht eine Schicht ausziehen, wenn es beim Herumtollen im Schnee mal zu warm wird. Ein zweites Paar Handschuhe in Reserve mitzunehmen, ist keine schlechte Idee. Denn beim Spielen im Schnee sind diese am schnellsten feucht oder gar durchnässt.
Die dünne und empfindliche Kinderhaut schützt man mit einer fettenden Gesichtscreme vor Kälte, aber auch vor Sonnen- und UV-Strahlen - am besten verträglich sind Produkte mit einem physikalischen Sonnenschutzfilter.
Eine gute Sonnenbrille schützt die Augen. Für unterwegs ein warmes Getränk, wie Früchtetee, und ein Apfel oder Getreideriegel finden sicher auch Anklang.
Schlitteln ist ein unkomplizierter Wintersport und soll Freude bereiten. Weil vielfach die Geschwindigkeit unterschätzt und das Fahrkönnen überschätzt wird, ereignen sich allein in der Schweiz fast 10‘000 Unfälle pro Jahr. Knochenbrüche, sonstige Verletzungen an Armen und Beinen sowie Hirn- und Schädelverletzungen sind die Folge. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) empfiehlt in ihrer Schlittelbroschüre folgende Punkte:
Hänge und Wege auswählen bei denen keine Hindernisse anzutreffen sind, also keine Motorfahrzeuge, Mauern, Zäune oder gar Fussgänger und Skifahrer. Vorschläge für Schlittelwege und -Berichte findet man unter www.myswitzerland.com, Teletext oder www.txt.ch (Seite 515)
Idealerweise schlittelt man auf speziell markierten Strassen und Wegen
In der Regel ist das Benutzen von Skipisten verboten
Mit kleinen Kindern wählen Sie am besten Hänge mit freiem Auslauf
Weil beim Lenken die Füsse eingesetzt werden, empfiehlt es sich, hohe Schuhe mit gutem Profil zu tragen
Auch beim Schlitteln gilt: Ein Schneesporthelm kann schwere Schädel- und Hirnverletzungen vermeiden
Bläst der Wind oder stiebt der Schnee, schützt eine Skibrille die Augen sehr gut
Wählen Sie den Ihnen und den Schneeverhältnissen entsprechend geeigneten Schlitten: Der Bob eignet sich für Familien auf weichem und nassem Schnee bei flachen und mittelschweren Hängen, ist aber auf eisigen und festen Unterlagen kaum lenkbar und bremsbar! Ein Rodel erfordert gutes Fahrkönnen und der Davoser Schlitten ist geeignet für Familien, rutscht aber wegen seiner starren Konstruktion auf harten und vereisten Bahnen seitlich weg
Wenden Sie die richtige Technik an: Die Grundposition ist aufrecht, die Füsse sind auf den Kufen. Gelenkt wird beim Holzschlitten mit der Schuhsohle neben der Innenkufe, das Gewicht wird verlagert. Beim Rodel wird am Riemen gezogen mit Fussdruck auf die Aussenkufe und das Gewicht verlagert. Gebremst wird, indem man mit der ganzen Schuhsohle direkt neben den Kufen in den Schnee drückt. Beine nicht durchstrecken und eventuell Geräte vorne anheben. Kinder sitzen vorne und nahe beim Erwachsenen
Machen Sie sich mit der Brems- und Lenktechnik Ihres Gerätes vertraut
Binden Sie niemals Schlitten zusammen, solche Fahrten sind kaum kontrollierbar
Nehmen Sie Rücksicht, die vordere Person hat beim Überholen Vortritt
Fahren Sie stets sitzend und mit angepasster Geschwindigkeit
Verlassen Sie die Fahrbahn rasch nach einem Sturz oder wenn Sie unten angekommen sind
Laufen Sie immer am Rand die Schlittelstrecke hoch.
Hunde und Alkohol gehören nicht auf die Schlittelbahn
Im Notfall Unfallstelle absichern, erste Hilfe leisten, Rettungsdienst alarmieren (Tel. 112)
Nun aber los in den Schnee. Wird der Schlittelausflug gut vorbereitet, spielt das Wetterglück noch mit und bleiben alle von einem Unfall verschont, wird der Spass von Gross und Klein genossen. Tipps für Ausflüge im Winter finden Sie hier. Ausserdem die schönsten Schlittelbahnen der Schweiz. So werden Winterferien zum Erfolg. Geniessen Sie den Winter!