Unsere Tochter (8 Monate) will absolut nicht krabbeln. Ist das schlimm?
Im Durchschnitt krabbeln Babys mit neun Monaten - plus/minus zwei bis drei Monate sind aber auch noch normal. Und manche Kinder lassen diesen Entwicklungsschritt tatsächlich aus. Sorgen machen muss man sich deshalb aber nicht, wenn das Kind ansonsten altersgerechte Bewegungen zeigt und an seiner Umgebung interessiert ist. Das wird Ihr Kinderarzt, Ihre Kinderärztin bei einer der vorgesehenen Routineuntersuchungen sicher prüfen.
Beim Krabbeln auf allen Vieren werden die Muskeln der Oberarme, der Schultern und des Nackens trainiert. Das ist nützlich, aber keine unabdingbare Voraussetzung für die weitere Entwicklung des Kindes. Die motorische Entwicklung von Kindern kann sehr unterschiedlich verlaufen, und Krabbeln in der Übergangsphase vom Sitzen zum Laufen betrachten die Mediziner heutzutage nicht mehr als unerlässliche Phase in der Entwicklung. Anstatt auf allen Vieren zu krabbeln, rutschen manche Kinder auf ihrem Popo herum - und lernen deshalb auch nicht später gehen. Genauso darf ein Kind, das eigentlich schon laufen kann, vorübergehend auch ruhig wieder ins Krabbeln oder Rollen verfallen.
Dennoch gibt es Anzeichen für eventuelle Entwicklungsverzögerungen. So sollte beispielsweise ein Kind im Alter von drei Monaten in der Lage sein, den Kopf in Bauchlage sicher anzuheben. Mit neun Monaten sollte es für längere Zeit sicher und gerade sitzen können. Und spätestens am ersten Geburtstag müsste das Kind gut stehen können, darf sich dabei aber an Möbeln oder Wänden festhalten.
Wenn Sie trotzdem Ihre Tochter motivieren wollen, krabbeln Sie einfach um sie herum und zeigen Sie ihr, wie es geht. Bauen Sie ihr einen kleinen Parcours aus Matratzen, Kartons oder Schwimmreifen oder sogar ein Podest zum Rauf- und Runterkrabbeln.