Anstieg von ME/CFS-Fällen nach Covid-Infektionen
Infektionen mit SARS-CoV-2, dem Virus, das Covid verursacht, sind vermutlich mit einem Anstieg der Fälle von Myalgischer Enzephalomyelitis / Chronischem Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) verbunden. Dies zeigt eine Analyse aus der US-amerikanischen RECOVER-Studie, die durch die National Institutes of Health (NIH) finanziert und im "Journal of General Internal Medicine" veröffentlicht wurde. Die Analyse umfasste rund 11'800 Teilnehmer, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert hatten und rund 1440, die nicht mit dem Virus infiziert worden waren. Den Ergebnissen zufolge erfüllten 4,5 Prozent der Studienteilnehmer nach einer Covid-Infektion die Diagnosekriterien für ME/CFS, verglichen mit 0,6 Prozent der Teilnehmer, die nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren.
ME/CFS ist eine komplexe, ernsthafte und chronische Erkrankung, die oftmals nach einer Infektion auftritt. Sie ist gekennzeichnet durch geistige und körperliche Erschöpfung, die mindestens sechs Monate anhält. Sie geht einher mit einer Verschlimmerung von Symptomen nach körperlicher oder geistiger Aktivität, nicht erholsamem Schlaf, kognitiver Beeinträchtigung und orthostatischer Intoleranz, die sich z. B. durch Schwindelgefühle im Stehen äussert.
Die Ergebnisse der Analyse lieferten weitere Beweise dafür, dass Infektionen zu ME/CFS führen könnten, heisst es in einer Mitteilung der NIH. Es bedürfe weiterer Forschung, um die biologischen Mechanismen zu verstehen, warum manche Menschen nach einer Infektion eher ME/CFS entwickelten als andere. Ein besseres Verständnis darüber, wie SARS-CoV-2 zu der Krankheit führen könne, könnte dazu beitragen, mögliche Behandlungen für eine Reihe von infektionsbedingten chronischen Erkrankungen zu finden.
Quelle: National Institutes of Health